Clowns machen Patienten heiter

Der Besuch von „Clowndoctors“ verbessert das Leben von erwachsenen Patienten in Rehabilitationseinrichtungen. Sie sind vor allem heiterer als wenn sich eine Krankenschwester um sie kümmert, wie eine psychologische Studie ergeben hat

Die Studie wurde im Tiroler Rehabilitationszentrum Bad Häring in Kooperation mit den Rote Nasen Clowndoctors durchgeführt. Dort werden Patienten nach Amputationen und anderen Eingriffen mitunter langfristig betreut werden „Es gibt Studien, die nachweisen, dass bei Kindern in Spitälern die Besuche durch Clown Doctors negative Gefühle verringern. Bei der Förderung von positiven Gefühlen gibt es bisher keine wissenschaftlichen Untersuchungen“, so Schweizer Psychologin Sarah Auerbach von der Hochschule Luzern.

Bei 42 Patienten (81 Prozent männlich) im Durchschnittsalter von 45 Jahren gab es mit einem Team von zwei Clowns mit jeweils zwei Patienten eine je fünf bis acht Minuten dauernde „humoristische“ Intervention. Dabei wurde von den Clowns einer der beiden Patienten direkt angesprochen, der andere war eher Zuseher. Dazu in Vergleich gesetzt wurde eine Intervention mit einer Krankenschwester, die das Gespräch suchte, nach dem Befinden und anderen Faktoren fragte.

Die Interventionen wurden per Video aufgezeichnet, die Mimik der Betreuten schließlich analysiert. In dem verwendeten Fragebogen (CLEM-29) ging es um Themen und Ratings wie „Erheiterung“, „Transzendenz“ als Gefühl über den Alltag hinaus zu kommen, Aufmerksamkeit/Erregung und Unbehagen.

Starke Effekte

„Überraschend war für mich, dass wir bei Erwachsenen einen starken Effekt der Clowndoctors-Einsätze beobachten konnten“, so die Studienautorin. So war der Faktor der Erheiterung durch einen Clown-Besuch eindeutig stärker als durch den Besuch einer Krankenschwester, der sich zum Status vor den Interventionen nicht veränderte. Gleich groß war der aktivierende Faktor (Aufmerksamkeit erregend) von Clown-Besuch und Aufmerksamkeit der Krankenschwester. Die Interventionen erzeugten jedenfalls keine negativen Gefühle. Zwischen der Wirkung auf den „Teilnehmer“ und den „Beobachter“ gab es übrigens keinen Unterschied.

Wichtig wäre es, die Dauer der Wirkung solcher Cliniclown-Einsätze zu untersuchen. Damit man weiß, wie oft die Clowns Patienten bei längeren Aufenthalten besuchen sollen. Zumindest bei den geriatrischen Einrichtungen und Pflegeheimen deutet einiges darauf hin, dass sich Hochbetagte lange - und langfristig amüsiert - an den Besuch der Künstler erinnern.

science.ORF.at/APA

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