Österreichs Tor zum Silicon Valley

Österreich hat seit kurzem ein Tor zum Silicon Valley. Mit dem „Open Austria“-Stützpunkt in San Francisco wollen Außenministerium und Wirtschaftskammer Unternehmen, Start-ups und Wissenschaft mit dem wichtigsten Innovationsraum der Welt vernetzen.

„Open Austria“ will gleichzeitig eine Plattform „für die vielen innovativen Menschen aus Österreich sein, die sich zum Teil sehr erfolgreich im Silicon Valley etabliert haben“. Zudem wollen die beiden Innovations-„Botschafter“ Martin Rauchbauer und Georg Fürlinger, die das Verbindungsbüro leiten, über die vielen technologiegetriebenen Veränderungen in Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur berichten, die im Silicon Valley ihren Ursprung haben.

Für Fürlinger, der auch als Technologiebeauftragter der Außenwirtschaft Österreich (Advantage Austria) fungiert, macht das „Zusammenspiel vieler Faktoren“ das Besondere am Silicon Valley aus, „von den Weltklasse-Universitäten, der Fülle an Risikokapital und natürlich den zahlreichen Gründern und Unternehmern, die es seit Jahrzehnten schaffen, in kurzer Zeit durch innovative Produkte bestehende Märkte auf den Kopf zu stellen“. Entscheidend sei aber die positive Grundstimmung sowie eine Kultur der Offenheit gegenüber motivierten Leuten und neuen Ideen. Damit ziehe das Silicon Valley viele talentierte Menschen aus aller Welt an.

Vernetzte Innovation

Mit „Open Austria“ soll auch Österreich aufgrund seiner Innovationskraft als wichtiger Partner in diesem einzigartigen Ökosystem wahrgenommen werden. Rauchbauer, der gleichzeitig österreichischer Konsul in San Francisco ist, und Fürlinger verstehen sich dabei als „Ermöglicher“ und wollen Leute gezielt zusammenführen und sie dabei unterstützen, ihre Ideen und Projekte voranzutreiben.

Weil es im Silicon Valley stark auf persönliche Beziehungen ankomme, sollen durch den Zugang zu Meinungsführern und Entscheidungsträgern neue Möglichkeiten eröffnet werden. Untergebracht im Coworking Space „Galvanize“ im Stadtteil „South of Market“ SOMA, wollen die beiden den Stützpunkt auch zur Anlaufstelle für konkrete Fragen und Anliegen machen und allen, die ins Valley wollen, individuelle Unterstützung bieten.

Erste Aktivitäten

Kommuniziert werden soll - standortgerecht - vor allem über Social Media wie Twitter, aber auch andere Kanäle. Geplant sind laut Rauchbauer zudem Events im Silicon Valley, auch in Kooperation mit Institutionen in Österreich. Außerdem wollen die beiden auch spannende Persönlichkeiten aus dem Silicon Valley nach Österreich bringen.

Dass Österreich angesichts der vielen Länder, die bereits zum Teil seit Jahren Niederlassungen und Kontaktbüros im Valley haben, mit „Open Austria“ zu spät kommt, glaubt Fürlinger nicht. „Wir waren in der Vergangenheit nicht untätig und haben das Silicon Valley über unser Außenwirtschaftscenter in Los Angeles gut und intensiv betreut.“ Was aber im Silicon Valley letztlich zähle, „ist nicht, wie viele Jahre man schon hier ist, sondern was man heute und in Zukunft konkret für die Gemeinschaft leistet“.

Als eine der ersten Aktivitäten wird „Open Austria“ Mitte September einen Gruppenstand österreichischer Start-ups bei der TechCrunch-Disrupt-Konferenz in San Francisco organisieren, sagt Fürlinger. Dies sei weltweit eines der bekanntesten Start-up-Events mit über 2.000 Besuchern und Hunderten innovativen Start-ups. Beim von der lokalen Community organisierten „Innovation Day Danube“ am 3. Oktober in Palo Alto haben Fürlinger und Rauchbauer Gelegenheit, ihre Ziele und Projekte vorzustellen.

science.ORF.at/APA

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