Neuer Rechner: Klimasünden in Zahlen

Bei der letztjährigen Klimakonferenz in Paris hat die Staatengemeinschaft einen neuen Klimavertrag beschlossen. Die Umsetzung geht schleppend voran. Nun wollen Forscher eindeutige Zahlen vorlegen. Ihr Ziel: ein Rechenmodell für Klimasünder.

„Wir wollen die Frage beantworten, wer an welchen Klimaschäden schuld ist“, sagte Katja Frieler vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Da bekannt sei, wie groß der Anteil der einzelnen Staaten an den Treibhausgasemissionen ist, bestehe die Schwierigkeit bisher vor allem darin, von Menschen verursachte Effekte, die mit dem Klimawandel nichts zu tun haben - wie etwa der Bau eines Staudammes - herauszurechnen.

1,5-Grad-Ziel wackelt

Die Staatengemeinschaft hatte im Dezember 2015 ein Klimaabkommen beschlossen, das eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius vorsieht. Wissenschaftler gehen jedoch davon aus, dass dieser Wert zumindest zeitweise überschritten wird.

„Die ersten Jahre, wo wir über 1,5 Grad liegen, sehen wir schon in naher Zukunft, zwischen 2020 und 2025“, sagte Frieler. Die Beschlüsse müssten nun umgesetzt werden. China und die USA haben das Pariser Abkommen bereits ratifiziert, Indien will das am 2. Oktober tun.

Das Potsdam-Institut erwartet, dass Folgen der Klimaerwärmung wie Hitzewellen und Dürren besonders in multiethnischen Ländern bewaffnete Konflikte auslösen werden. Betroffen sind laut PIK vor allem Gebiete in Nord- und Zentralafrika sowie in Zentralasien, die jetzt schon zu den „konfliktanfälligsten Regionen“ zählen.

science.ORF.at/dpa

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