Mikroplastik noch immer in vielen Kosmetika

Die freiwillige Erklärung vieler Kosmetikhersteller, in ihren Produkten auf Mikroplastik zu verzichten, ist einer Untersuchung zufolge weitgehend wirkungslos. Denn Mikroplastik aus Polyethylen etwa ist nach wie vor in fast jedem dritten Gesichtspeeling enthalten.

Das zeigt eine Untersuchung der Verbraucherplattform Codecheck. Bei vielen anderen Produkten - etwa Make-up oder Körperpeeling - habe die Verwendung von Polyethylen in den vergangenen zwei Jahren sogar leicht zugenommen. Bei Make-up stieg der Anteil der betroffenen Produkte von 7,9 auf 8,3, bei Körperpeeling von 15 auf 15,6 Prozent. Auch andere Kunststoffe würden von den Herstellern eingesetzt. Die Forscher untersuchten 2014 sowie 2016 bis Ende August insgesamt knapp 103.000 Kosmetikprodukte, darunter Peeling, Cremen, Lippenstift und Zahncreme.

Die Studie

Mikroplastik-Studie 2016“ .pdf

In Deutschland, der Schweiz und Österreich haben sich viele Kosmetikhersteller seit 2014 freiwillig dazu verpflichtet, Mikroplastik aus ihren Produkten zu verbannen oder zumindest deutlich zu reduzieren. Das feine Plastik gelangt über das Abwasser in Flüsse, Seen und Meere. Dort wird es von Fischen, Krebsen oder Muscheln mit Plankton verwechselt und verzehrt und gelangt dadurch auch in die Nahrung des Menschen. Viele Umweltschutzverbände fordern deshalb ein EU-weites Verbot von Mikroplastik nicht nur in Kosmetika.

science.ORF.at/APA/dpa

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