Erst mit der Zeit wasserabweisend
Fensterglas, von dem Regenwasser abperlt, wird es nicht allzu bald im industriellen Maßstab geben: Der wasserabweisende Effekt einer Beschichtung mit Seltenen Erden entwickelt sich erst mit einer gewissen Alterung, wie Forscher der Uni Basel und des Paul Scherrer Instituts PSI nun in Zusammenarbeit mit einem Glashersteller herausgefunden. Daher müsste man das Glas erst aufwendig lagern, wie die Uni Basel am Mittwoch mitteilte. Ein Dämpfer für die industrielle Produktion von solchem Fensterglas.
University of Basel, Department of Physics
Die Studie
„Surface chemistry of rare-earth oxide surfaces at ambient conditions: reactions with water and hydrocarbons“, Scientific Reports, 22.3.2017
Die Forscher beschichteten Glasplatten mit verschiedenen Oxiden, Nitriden und Fluoriden von Seltenen Erden und testeten, wie gut sie sich mit Wasser benetzen ließen. Kurz nach der Beschichtung konnte das Team keinerlei wasserabweisenden Effekt feststellen.
Dieser entwickelte sich erst durch chemische Reaktionen mit Kohlenwasserstoffen in der Umgebungsluft, wie die Wissenschaftler im Fachblatt „Scientific Reports“ berichteten. „Wir waren überrascht, dass erst das Altern der Oberfläche den wasserabweisenden Effekt hervorruft“, so Studienleiter Ernst Meyer. Erst die neu entstehenden chemischen Verbindungen, die nach und nach die beschichtete Oberfläche bedecken, verleihen ihr die nötige Rauheit, um Wasser abperlen zu lassen.
science.ORF.at/APA/sda