Raucheranteil schrumpft - relativ

Der Anteil der Raucher an der weltweiten Gesamtbevölkerung ist laut einer neuen Studie zwischen 1990 und 2015 um fast ein Drittel auf 15,3 Prozent zurückgegangen. Wegen des Bevölkerungswachstums gibt es absolut allerdings mehr Raucher denn je.

Den relativen Rückgang begründet eine internationale Expertengruppe der “Global Burden of Disease Study“ damit, dass viele Länder mittlerweile den Kampf gegen das Rauchen aufgenommen haben.

In absoluten Zahlen ist die Anzahl der Raucher und Raucherinnen hingegen gestiegen: Griffen im Jahr 1990 noch 870 Millionen Menschen täglich zur Zigarette, waren es im Jahr 2015 schon 933 Millionen. Das ist ein Plus von etwa sieben Prozent.

Österreich über dem Schnitt

Dabei sind global gesehen die deutliche Mehrheit der Raucher Männer. Jeder Vierte raucht regelmäßig, aber nur 5,4 Prozent der Frauen. In Österreich ist der Unterschied kleiner: Die Männer liegen hierzulande mit einer Raucherquote von 30 Prozent knapp über dem globalen Schnitt, die Frauen mit einem Anteil von 23 Prozent deutlich darüber.

Der relative Anteil an Rauchern steigt nur noch in ganz wenigen Ländern an, berichten die Forscher. 11,5 Prozent aller Todesfälle des Jahres 2015 seien weltweit auf Rauchen rückführbar gewesen, über die Hälfte von ihnen in nur vier Ländern: China, Indien, USA und Russland.

Raucherhochburgen: Kiribati und Grönland

Die Länder mit dem höchsten Anteil männlicher Raucher sind die Pazifikinsel Kiribati, Laos und Indonesien, auch in Armenien und Weißrussland rauchen sie besonders häufig. Spitzenreiter bei den Frauen sind Grönland, Bulgarien, Griechenland und Kroatien – Österreich liegt in der Rangliste weltweit auf Platz zehn.

In den Ländern mit den höchsten Raucherraten hat sich im Untersuchungszeitraum wenig getan, sagen die Experten. In einigen von ihnen hätten Schutzmaßnahmen erst vor Kurzem begonnen.

science.ORF.at/dpa

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