Japan: Invasion der Feuerameisen

In Japan geht die Furcht vor eingeschleppten Roten Feuerameisen um: Die aggressiven Insekten wurden bereits in mehreren Hafenstädten wie Kobe und Tokio entdeckt - und nun auch in einer Lagerhalle im Landesinneren.

Takahiro Murakami, Ameisenexperte der Universität Kyushu, mahnte die Bürger in einem Beitrag für Japans größte Tageszeitung „Yomiuri Shimbun“ zur Ruhe. Die Wahrscheinlichkeit, von solchen Ameisen gebissen zu werden und daran zu sterben, sei gering. Die Ameisen injizieren ein Gift in die Bissstelle. Die Haut wird rot und brennt, es bilden sich Pusteln. Gefährlich ist das vor allem für Allergiker.

Von Südamerika in die ganze Welt

Im jüngsten Fall steckten die Feuerameisen in einer vom Hafen der Stadt Nagoya in die Stadt Kasugai transportierten Containerladung. Die Tiere wurden vernichtet und die Ladung entsorgt. Die Nachrichten über die Ameisenfunde löste Besorgnis aus, Aktien von Firmen für Insektenvernichtungsmittel legten zu.

Feuerameisen bilden ein dichtes Knäuel

dpa/Tim Nowck

Überlebenskünstler: Feuerameisen können sich bei Überflutungen zu einem lebenden Floß verknüpfen

Woher die in Japan bisher entdeckten Ameisen stammen, ist noch unklar. Es gebe aber Vermutungen, dass sie aus Südchina nach Japan gelangten, so Murakami.

Ursprünglich aus Südamerika stammend waren Rote Feuerameisen („Solenopsis invicta“) anfangs vermutlich auf einem Frachtschiff in den Süden der USA gelangt. In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts breiteten sie sich nur lokal aus. Dann aber starteten die Tiere im Gefolge des weltweiten Handels und Tourismus ihren globalen Siegeszug, etwa nach China, Hongkong, Macao, Taiwan, Australien und Neuseeland.

science.ORF.at/dpa

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