Japanerin stirbt nach Katzenbiss

In Japan ist ein Virus, das normalerweise Zecken in sich tragen, von einem anderen Tier auf einen Menschen übertragen worden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums starb eine rund 50 Jahre alte Japanerin im vergangenen Jahr nach einem Katzenbiss daran.

Das Zeckenvirus SFTS führt zu heftigem Fieber, Erbrechen, Durchfall und mehrfachem Organversagen. Über eine Übertragung von Mensch zu Mensch durch Blutkontakt wurde gelegentlich bereits berichtet - doch dass ein Mensch nach dem Biss eines mit dem Virus infizierten anderen Tieres starb, kam offenbar bisher noch nicht vor.

„Bisher liegen uns derartige Berichte nicht vor“, sagte eine Sprecherin des japanischen Gesundheitsministeriums am Dienstag. „Es ist noch nicht bestätigt, dass das Virus von der Katze stammt - aber es kann sein, dass es sich um den ersten Fall weltweit handelt.“

Lebensgefährliche Infektion

Die Frau starb demnach zehn Tage, nachdem sie die streunende und kranke Katze zum Tierarzt gebracht hatte. Die Ärzte diagnostizierten bei ihr SFTS, doch konnten sie keinen Zeckenbiss entdecken. Deshalb vermuten sie, dass sich die Frau durch den Biss der Katze angesteckt hatte.

Das Schwere Fieber mit Thrombozytopenie Syndrom tritt seit einiger Zeit in Asien und dort vor allem in China, Japan und Südkorea auf. Es gibt weder eine Impfung noch ein Medikament gegen die Krankheit, allenfalls lassen sich ihre Symptome behandeln.

In Japan infizieren sich jedes Jahr laut Gesundheitsministerium 60 Menschen mit dem SFTS-Virus, 20 Prozent von ihnen sterben. Das Ministerium warnt nun auch davor, kranke Streuner zu streicheln.

science.ORF.at/APA/AFP

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