„Psychedelika machen umweltfreundlich“

„Narrische Schwammerl“ und andere bewusstseinsverändernde Drogen lassen die Grenze zwischen Selbst und Außenwelt verschwinden. Noch lange nach dem Trip fühlen sich Anwender als Teil der Natur und sind dadurch umweltbewusster, sagt eine Innsbrucker Psychologin.

Christina Sagioglou vom Institut für Psychologie der Universität Innsbruck hat 1.501 Probanden über eine Online-Plattform Fragebögen ausfüllen lassen, ob sie jemals Psychedelika wie Psilocybin-haltige Pilze (Magic Mushrooms), das in Kakteen vorkommende Meskalin oder das synthetisch hergestellte LSD konsumiert haben. Außerdem wurden die Persönlichkeitsmerkmale der Teilnehmer erfasst, und wie umweltbewusst sie sind.

Wer diese speziellen Drogen konsumiert hat, fühlt sich sehr naturverbunden und nimmt viel Rücksicht auf die Umwelt, berichten nun die Forscher. „Applikationsstudien aus den 1960er-Jahren zeigten, dass solche Substanzen einen Ego-auflösenden Effekt haben, man sich dadurch mehr als Teil eines großen Ganzen sieht, und kurzfristiges Denken in den Hintergrund stellt“, so Sagioglou.

Der Konsum von typischen „Alltagsdrogen“ wie Alkohol, Nikotin und Kaffee habe freilich nicht solche Wirkung und korreliert nicht mit umweltfreundlicher Gesinnung. Sie vermute deshalb, dass Psychedelika tatsächlich eine permanente Auswirkung auf die Naturverbundenheit haben, und nicht umgekehrt, bereits vorhandenes Umweltbewusstsein zu vermehrtem Konsum dieser speziellen Substanzen verleitet. Wie harmlos oder gefährlich die Drogen sind, wurde in der Studie nicht untersucht.

science.ORF.at/APA

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