Isländer fürchten weiteren Vulkanausbruch

Der Öraefajökull ist in den letzten tausend Jahren zweimal ausgebrochen - 1362 und 1727. Nun steht dem Vulkan auf Island möglicherweise ein weiterer Ausbruch bevor.

Geowissenschaftler des Landes haben in diesem Jahr vermehrt seismische Aktivität festgestellt. Besonders in der Gegend um den Öraefajökull seien viele schwächere Erdbeben registriert worden, sagte der Geophysiker Magnus Tumi Gudmundsson von der Universität Island am Donnerstag.

Es sei zwar nicht vorherzusehen, ob der Vulkan in naher Zukunft ausbreche, man nehme die Sache aber sehr ernst.

Zeitpunkt unklar

Die Wissenschaftler seien sich einig, dass sie Zeichen für ein „Erwachen“ des Vulkanes registriert hätten, sagte Gudmundsson. Im November seien große Mengen Eiswasser vom Gletscher, der über dem Öraefajökull liege, geflossen. Das bedeute, dass es im Vulkan heißer geworden sei, sagte der Geophysiker. „Wir vermuten, dass Magma in die Wurzeln des Vulkans geflossen ist. Das kann zu einem Ausbruch führen, aber ob in Monaten oder in Jahren - das wissen wir nicht.“

Für Montag haben die Behörden Wissenschaftler und Anrainer zu einem Informationsgespräch geladen. Dabei soll die Bevölkerung über die Folgen eines möglichen Ausbruchs informiert werden. Da der Öraefajökull auch bei Touristen beliebt ist, halten sich dort je nach Saison 2.000 bis 10.000 Menschen auf. Ein Evakuierungsplan wurde bereits ausgearbeitet.

Im Jahr 2010 führte ein Ausbruch des Eyjafjallajökull auf Island zum Stopp des Flugverkehrs in Nordeuropa.

science.ORF.at/APA/dpa

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