Präventive Hormontherapie nicht sinnvoll

Eine neue Auswertung von alten Studien spricht gegen die Verwendung von Hormonpräparaten nach der Menopause, um chronischen Erkrankungen vorzubeugen. Bei der Behandlung von schweren Wechselbeschwerden können Hormone allerdings sinnvoll sein.

Hormontherapie wird häufig nicht nur gegen Beschwerden verschrieben, die im Zuge der Wechseljahre bei Frauen auftreten, sondern oft auch zur Vorbeugung von chronischen Erkrankungen wie Diabetes, koronare Herzerkrankungen oder Osteoporose.

Nach der nun in JAMA veröffentlichten Studie überwiegen dabei die Risiken wie zum Beispiel Brustkrebs, Schlaganfall, Thrombosen und Inkontinenz. Positive Wirkungen fanden die Forscher um Gerald Gartlehner von der Donau-Universität Krems nur bei Diabetes und Osteoporose. Für den Bericht wurden 18 Studien mit Daten von mehr als 40.000 Frauen ausgewertet.

Empfehlung gegen Einnahme

Gleichzeitig mit der Studie veröffentlichte die United States Preventive Services Task Force, kurz USPSTF, eine Empfehlung: Sie spricht sich stark gegen den Einsatz von Hormontherapien bei Frauen in den Wechseljahren nach der letzten Regelblutung aus. Diese Empfehlung bezieht sich jedoch nicht auf die Therapie von Wechselbeschwerden.

Gartlehner meint dazu in einer Aussendung: „Hormontherapie bei Frauen in den Wechseljahren hat gesundheitliche Vor- und Nachteile. Zur Behandlung von Wechselsymptomen kann Hormontherapie zwar durchaus sinnvoll sein, zur Prävention von Erkrankungen sollte Hormontherapie aber nicht eingesetzt werden, da überwiegen sicherlich die gesundheitlichen Nachteile.“

science.ORF.at/APA

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