2015 hatten 340.000 Österreicher Krebs

Am Sonntag ist internationaler Welt-Krebstag. Statistik Austria veröffentlichte deshalb die aktuellen Krankheitszahlen für Österreich: Ende 2015 lebten demnach 340.840 Personen mit einer Krebsdiagnose, 39.906 erkrankten 2015 neu.

Bei etwas mehr als der Hälfte aller neuen Fälle wurde Lungen-, Darm-, Brust- oder Prostatakrebs diagnostiziert. 10.865 Männer und 9.344 Frauen starben 2015 laut Statistik Austria an Krebs. Damit waren Krebserkrankungen für etwa ein Viertel der jährlichen Todesfälle verantwortlich.

Am häufigsten betroffen: Brust und Prostata

Pro Jahr erhalten in Österreich rund 21.000 Männer und 19.000 Frauen eine Krebsdiagnose. Die häufigste Krebsneuerkrankung war im Jahr 2015 bei Männern Prostatakrebs, der mit rund 4.900 Fällen knapp ein Viertel aller bösartigen Neubildungen (23 Prozent) ausmachte. Auch rund jeder zehnte Krebstodesfall war 2015 bei Männern auf Prostatakrebs zurückzuführen (rund 1.100 Männer).

Brustkrebs war 2015 mit etwa 5.400 jährlichen Neuerkrankungsfällen (29 Prozent) weiterhin die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Mit 1.600 Sterbefällen (17 Prozent aller Krebssterbefälle bei Frauen) war Brustkrebs auch die häufigste krebsbedingte Todesursache bei Frauen.

An zweiter Stelle der Krebsneuerkrankungen bei Männern - und seit 2015 auch bei Frauen - folgte Lungenkrebs mit knapp 4.900 Fällen (rund 3.000 Männer und knapp mehr als 1.900 Frauen). Lungenkrebs nahm mit etwa jedem fünften Krebssterbefall bei Männern den ersten Rang unter den krebsbedingten Todesursachen ein (etwa 2.400 Männer). Bei Frauen stand er mit rund 1.500 Sterbefällen (16 Prozent) an zweiter Stelle nach Brustkrebs.

Bauchspeicheldrüsenkrebs am tödlichsten

Sowohl das Erkrankungs- als auch das Sterberisiko an Lungenkrebs nahmen in den vergangenen Jahren bei Frauen massiv zu, was eine Folge der zunehmenden Häufigkeit regelmäßigen Rauchens bei Frauen ist. Die dritthäufigste Lokalisation bei den Neuerkrankungen war mit etwa 4.400 Fällen (rund 2.500 Männer und etwas weniger als 1.900 Frauen) Dickdarmkrebs, der für rund zehn Prozent der Krebssterbefälle verantwortlich war.

Die geringste Überlebensrate gibt es bei Bauchspeicheldrüsenkrebs. Fünf Jahre nach der Diagnose leben nur noch 9,3 Prozent der Betroffenen. Bei Leberkrebs beträgt die Fünf-Jahres-Überlebensrate 13,3 Prozent, bei Speiseröhrenkrebs 18,7 und bei Lungenkrebs 19,2 Prozent – das sind leicht andere Werte als vor Kurzem veröffentlichte Zahlen, die sich auf das Jahr 2014 bezogen.

Mehr Fälle, weil Menschen immer älter werden

Wie die Daten von Statistik Austria zeigen, gehen im Zeitverlauf sowohl das Risiko einer Neuerkrankung als auch das Sterblichkeitsrisiko tendenziell zurück, während die Überlebenswahrscheinlichkeit steigt. Trotz sinkendem Neuerkrankungsrisiko wird gemäß einer aktuellen Prognose von Statistik Austria die Zahl der an Krebs erkrankten Personen für das vergangene Jahr auf 358.000 Erkrankte und 2030 auf 458.000 Menschen steigen.

Dies ist im Wesentlichen eine Folge der absehbaren Zunahme älterer Personen durch die demografische Alterung, da Krebserkrankungen vorrangig im fortgeschrittenen Lebensalter auftreten, sowie der gestiegenen Überlebenswahrscheinlichkeiten.

Dieser spürbare Anstieg der Krebsprävalenz ist seit etwa der Jahrtausendwende zu beobachten: Lebten im Jahr 2000 noch 191.200 Personen mit einer Krebsdiagnose in Österreich, was 2,4 Prozent der damaligen Bevölkerung entsprach, werden laut der Prognose Ende 2030 bereits 4,9 Prozent aller Österreicher an Krebs erkrankt sein.

science.ORF.at/APA

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