Forscher züchten menschliche Eizellen im Labor

Hoffnung auf einen Durchbruch in der Fortpflanzungsmedizin weckt eine neue Studie aus Großbritannien. Demnach ist es zum ersten Mal gelungen, Eizellen außerhalb des weiblichen Körpers zur Reife zu züchten - möglicherweise eine Hoffnung für Frauen mit Krebs.

Bei insgesamt zehn Frauen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren haben die britischen Forscherinnen und Forscher Eierstockgewebe entnommen, mehrmals eine Nährlösung hinzugefügt und dadurch die unreifen Eier so weit gebracht, dass sie befruchtet werden könnten.

Hoffnung für Krebskranke

Vor allem Mädchen und Frauen mit Krebs könnten davon profitieren. Wollen sie ihre Chancen auf Nachwuchs auch nach einer Chemotherapie wahren, müssen sie sich derzeit unreife Eizellen entnehmen und später wieder einsetzen lassen - allerdings gemeinsam mit Eierstockgewebe, was das Risiko birgt, auch Krebszellen wieder einzupflanzen. Die nun veröffentlichte Methode würde diese Gefahr verkleinern.

Die Fachwelt spricht von einem „wichtigen Durchbruch“, rät aber auch zu Vorsicht: Noch sind Studien nötig, um aus den Ergebnissen in einigen Jahren eine neue Therapieform zu entwickeln. Unter anderem sind die Eizellen kleiner als gewöhnliche Zellen und es muss erst noch herausgefunden werden, ob sie tatsächlich im Reagenzglas befruchtet werden könnten. Die Studienautoren kündigen entsprechende Untersuchungen an, falls sie die Erlaubnis für solche Tests erhalten sollten.

science.ORF.at

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