Forscher züchten menschliche Eizellen im Labor
Bei insgesamt zehn Frauen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren haben die britischen Forscherinnen und Forscher Eierstockgewebe entnommen, mehrmals eine Nährlösung hinzugefügt und dadurch die unreifen Eier so weit gebracht, dass sie befruchtet werden könnten.
Hoffnung für Krebskranke
Die Studie
„Metaphase II oocytes from human unilaminar follicles grown in a multi-step culture system“, Molecular Human Reproduction 30.1.2018
Vor allem Mädchen und Frauen mit Krebs könnten davon profitieren. Wollen sie ihre Chancen auf Nachwuchs auch nach einer Chemotherapie wahren, müssen sie sich derzeit unreife Eizellen entnehmen und später wieder einsetzen lassen - allerdings gemeinsam mit Eierstockgewebe, was das Risiko birgt, auch Krebszellen wieder einzupflanzen. Die nun veröffentlichte Methode würde diese Gefahr verkleinern.
Die Fachwelt spricht von einem „wichtigen Durchbruch“, rät aber auch zu Vorsicht: Noch sind Studien nötig, um aus den Ergebnissen in einigen Jahren eine neue Therapieform zu entwickeln. Unter anderem sind die Eizellen kleiner als gewöhnliche Zellen und es muss erst noch herausgefunden werden, ob sie tatsächlich im Reagenzglas befruchtet werden könnten. Die Studienautoren kündigen entsprechende Untersuchungen an, falls sie die Erlaubnis für solche Tests erhalten sollten.
science.ORF.at