Faßmann will 1,5 Mrd. Euro

Das nächste EU-Forschungsrahmenprogramm startet im Jahr 2021. Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) will 1,5 Milliarden Euro aus EU-Töpfen einwerben: „Der Plan ist ein klares Plus.“

Das seit 2014 laufende EU-Forschungsprogramm „Horizon 2020“ ist für eine Laufzeit von sieben Jahren mit rund 75 Mrd. Euro dotiert. Für die Verhandlungen zum nachfolgenden 9. Rahmenprogramm werden die Forschungsminister am 16. und 17. Juli nach Wien kommen. Dort wolle man „ausloten, wie viel Konsens und wie viele offene Punkte es bei den Verhandlungen gibt“, so Faßmann heute vor Journalisten.

Die Hürde „Brexit“

Der Diskussionsprozess über die finanzielle Ausstattung werde beginnen, sobald Anfang Mai der mittelfristige Finanzrahmen veröffentlicht wird. Klar sei, dass es „wieder das größte Förderprogramm der Welt sein wird“, so der Minister, der zuversichtlich ist, dass das Budget steigen wird. Denn sowohl das Europäische Parlament als auch die Kommission würden sich für eine Steigerung aussprechen, ebenso wie viele Mitgliedsstaaten, „weil das ein Herzstück der europäischen Zusammenarbeit ist“.

Erschwerend wirkt der Brexit. Dieser bedeute nicht nur einen Einnahmenausfall von 14 Mrd. Euro, der ausgeglichen werden müsse, sondern auch einen Ausfall eines willkommenen Kooperationspartners, sagte Faßmann. „Ich bin aber optimistisch, dass es einen Weg geben wird, wo man eine Partnerschaft im Rahmen von Forschung und Erasmus (EU-Austauschprogramm, Anm.) aufrechterhalten kann.“

Gute Erfolgsquote

Angesichts der bevorstehenden „hochpreisigen Ausschreibungen“ im noch laufenden „Horizon 2020“ ist Faßmann zuversichtlich, das Ziel Österreichs zu erreichen, insgesamt 1,5 Mrd. Euro aus dem EU-Forschungsprogramm einwerben zu können.

Bis März dieses Jahres hat Österreich 871 Mio. Euro aus dem Forschungsprogramm eingeworben. 16,9 Prozent aller eingereichten Projekte wurden bewilligt. Mit dieser Erfolgsquote liegt Österreich an dritter Stelle hinter Belgien (17,7 Prozent) und Frankreich (17 Prozent). EU-weit liegt der Schnitt bei 14,7 Prozent. Auch bei den Unternehmen liege Österreich mit einer Erfolgsquote von 18 Prozent über dem EU-Schnitt (13 Prozent), betonte die Geschäftsführerin der Forschungsförderungsgesellschaft FFG, Henrietta Egerth. Bisher hätten 462 Unternehmen Förderungen in Höhe von 325 Mio. Euro lukriert.

science.ORF.at/APA

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