„Kepler“ wieder voll in Betrieb

Seit 2009 umrundet das Weltraumteleskop „Kepler“ die Sonne und schaut aus nach fernen Planeten - mit großem Erfolg. Überraschend schaltete es vergangene Woche in den Notfallmodus. Jetzt gelang es der US-Weltraumbehörde NASA, das Problem zu lösen.

Wissenschaftler des Ames Research Centers in Moffett Field (Kalifornien) twitterten am Montag erleichtert: „Es war ein langes Wochenende für Kepler und das Team, aber das Raumfahrzeug ist wieder in Ordnung! :)“. Nähere Informationen über die Ursache des Ausfalls - 120 Millionen Kilometer von der Erde entfernt - lagen zunächst nicht vor.

Notfallmodus vergangene Woche

Der Notfallmodus des Weltraumteleskops war Ende vergangener Woche bei einem planmäßigen Kontaktversuch festgestellt worden. Doch die Kommunikation mit „Kepler“ ist schwierig wegen der Entfernung. Ein Signal brauche 13 Minuten, um zur Raumsonde und zurück zu gelangen, hieß es auf der Webseite der NASA.

Der nach dem deutschen Astronomen Johannes Kepler benannte „Planetenjäger“ war 2009 in die Erdumlaufbahn gebracht worden, um nach Planeten außerhalb unseres Sonnensystems zu suchen. Seitdem hat „Kepler“ über 4.700 Hinweise auf ferne Planeten gefunden, von denen bisher mehr als 1.040 bestätigt wurden. Im vergangenen Jahr erspähte das Weltraumteleskop den bislang erdähnlichsten Planeten. Er wurde „Kepler-452b“ genannt.

Bereits früher Probleme

Laut NASA war die ursprüngliche Mission von „Kepler“ bereits im Mai 2013 wegen eines technischen Problems mit dessen Orientierung abgebrochen worden. Seitdem operiere das Teleskop im begrenzten „K2“-Modus. Auch jetzt bereitet den Wissenschaftlern wieder Sorge, dass der Notfallmodus mehr von dem knapp bemessenen Treibstoff verbraucht hat. Das ergebe sich aus der zur Problemlösung nötigen ständigen Kommunikation mit der Erde.

Das Wissenschaftsmagazin „Scientific American“ ergänzte am Montag, dass „Kepler“ kurz vor Beginn einer neuen Phase auf den Notfallmodus umgeschaltet habe. In dieser Phase sollte das Teleskop über ein als „gravitational microlensing“ bekanntes Verfahren Jagd auf größere Planeten in weiterer Entfernung von ihren Sternen machen.

Parallel zu „Kepler“ seien mehrere Teleskope unter anderen in Chile und Australien im Einsatz, die die Messungen des Raumfahrzeugs mit Daten von der Erde unterstützen sollen.

science.ORF.at/APA/dpa

Mehr zu dem Thema: