Europa verstärkt Erdbeobachtung aus dem All

Für das Erdbeobachtungsprogramm „Copernicus“ will die ESA den vierten Satelliten innerhalb von zwei Jahren ins All schießen. „Sentinel-1B“ sollte am Freitagabend an Bord einer Sojus-Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana abheben.

„Sentinel-1B“ (englisch für „Wächter“) ergänzt als Zwillingssatellit „Sentinel-1A“, mit dem das „Copernicus“-Programm im April 2014 startete. Die Aufgabe des Satelliten: Ein hochentwickeltes Radargerät soll die Erdoberfläche zu jeder Tages-und Nachtzeit unter die Lupe nehmen.

Im All sind außerdem „Sentinel-2A“ und „Sentinel-3A“. Für dieses Jahr sind zwei weitere „Sentinel“-Starts geplant. Ein vorerst letzter Start steht 2020 auf dem Programm.

Durch Wolken durchschauen

Der 2,3 Tonnen schwere und auf etwa sieben Jahre ausgelegte Satellit soll aus rund 700 Kilometern Höhe Ozeane und Meere beobachten. „Das Radargerät kann durch die Wolken hindurchschauen, auch durch Regen“, sagte Robert Meisner, ESA-Sprecher für Erdbeobachtung. Die Zwillingssatelliten sollen versetzt fliegen. „Sentinel-1A braucht zwölf Tage, um die Erde abzutasten“, sagte Meisner. „Wenn wir zwei haben, brauchen wir nur noch sechs Tage.“

Verantwortlich für das Radargerät ist das Unternehmen Airbus Defence and Space. „Die Sentinel-Flotte zeichnet ein Gesamtbild der Erde auf“, sagte der bei Airbus für Erdbeobachtung, Navigation und Wissenschaft verantwortliche Leiter Michael Menking. „Das Programm sucht weltweit seinesgleichen.“ Die „Sentinel“-Daten stehen Behörden, Unternehmen, Institutionen, Umweltämtern und auch Privatleuten zur Verfügung.

science.ORF.at/APA/dpa

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