Ärztefehler dritthäufigste Todesursache in USA

Im Jahr 2013 starben in den Vereinigten Staaten mehr als 250.000 Menschen an den Folgen von Ärztefehlern in Krankenhäusern. Dies sei, wie Forscher im „British Medical Journal“ berichten, die dritthäufigste Todesursache in den USA.

Mehr Tote - jeweils rund 600.000 - gab es demnach nur durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. „Menschen sterben wegen Kommunikationsproblemen, einer zersplitterten Gesundheitsversorgung, Diagnosefehlern, Überdosierungen oder vermeidbaren Komplikationen“, erklärte Studienleiter Martin Makary von der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore. „Zusammengenommen sind sie die drittwichtigste Todesursache in den USA.“

Zur Studie

„Medical error—the third leading cause of death in the US“, British Medical Journal (3.5.2016).

Die Zahlen wären laut Makary noch deutlich höher, wenn Ärztefehler hinzugerechnet würden, die außerhalb von Kliniken passieren, etwa in Pflegeheimen oder bei ambulanten Behandlungen. Genaue Zahlen zu Toten in Folge von Ärztefehlern gibt es nicht, offizielle Statistiken werden nicht geführt. Makary und seine Kollegen werteten deswegen die verfügbaren Studien zu diesem Thema aus und rechneten die Zahlen hoch auf die Zahl aller Krankenhausbehandlungen in den USA im Jahr 2013.

Das Ausmaß des Problems dürfte in anderen Industrienationen ähnlich sein, schätzt Makary - und geht davon aus, dass die Zahlen in Entwicklungsländern noch viel dramatischer sind. „Ich vermute, dass in Afrika schlechte medizinische Versorgung oder vermeidbare Komplikationen mehr Menschen töten als HIV und Malaria zusammen.“

science.ORF.at/AFP

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