Bisher ältestes Beil der Welt entdeckt

Archäologen haben in Australien Überbleibsel des bisher ältesten Beils der Welt entdeckt. Ein Teil der Schneide – ein nur fingernagelgroßer Splitter aus Basalt – ist fast 50.000 Jahre alt.

Zwar gibt es an mehreren Fundstellen weltweit noch viel ältere Beispiele für Werkzeuggebrauch – in Sachen „Beil mit Griff“ sei der Fund in der Region Kimberley, im Norden Australiens, aber aktueller Altersrekordler. Davon überzeugt ist jedenfalls ein Team um die Archäologin Sue O’Connor von der Australian National University.

Splitter der entdeckten Axt in Australien

ANU

Vorder- und Rückseite des Splitters

Zwischen 46.000 und 49.000 Jahre alt sei der Basaltsplitter, schreiben die Forscher in einer aktuellen Studie. Die Technologie der Aborigines, der australischen Ureinwohner, sei deshalb viel komplexer als bisher oft angenommen. Der Beilgebrauch sei auch nicht aus anderen Gegenden importiert, sondern in Australien erfunden worden. „Es gibt keine Beile nördlich Australiens“, so O`Connor in einer Aussendung.

Die Beilfragmente stammen aus dem Windjana-Gorge-Nationalpark und wurden bereits Anfang der 90er Jahre freigelegt. Die neuen Analysen zeigen, dass die glatte Oberfläche des Basaltsteins nicht natürlich zustande kam, sondern durch Bearbeitung mit Sandstein. Das Beil könne für eine Reihe von Tätigkeiten gebraucht worden sein, schreiben die Forscher: etwa um Speere herzustellen oder um die Rinde von Bäumen zu schneiden.

science.ORF.at

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