EU-Entscheidung zu Glyphosat verschoben

Im Gezerre über die Verlängerung der EU-Zulassung für den Unkrautvernichter Glyphosat konnten sich die EU-Staaten nicht einigen. Die Entscheidung wurde verschoben.

Nachdem die nötige Mehrheit nicht absehbar war, hat die EU-Kommission die Entscheidung erneut vertagt. Das Mittel ist hochumstritten. Es steht im Verdacht, Krebs zu erregen.

Zulassung läuf Ende Juni aus

Glyphosat ist eines der weltweit meistgenutzten Unkrautvernichtungsmittel. In der Landwirtschaft und im Gartenbau wird das Herbizid vor der Aussaat zur Unkrautbekämpfung verwendet. In Österreich wurden 2014 338 Tonnen Glyphosat verkauft.

Doch auch der Protest ist hierzulande groß. In Wien wurden diese Woche 49.200 Protestbriefe gegen die Wiederzulassung von Glyphosat und ein offener Brief an die 28 EU-Mitgliedsstaaten beim Landwirtschaftsministerium deponiert.

Wie geht es weiter

Die europäische Zulassung für Glyphosat läuft Ende Juni aus. Nun ist die EU-Kommission am Zug.

Am wahrscheinlichsten ist eine temporäre Verlängerung der Zulassung, um Zeit zu gewinnen. Aber auch dafür bräuchte es eine qualifizierte Mehrheit der Mitgliedsstaaten.

Die Kommission könnte auch einfach nichts tun - dann würde etwas passieren, womit keiner gerechnet hat: Glyphosathaltige Produkte wären - abgesehen von Restbeständen - ab 1. Juli in Europa nicht mehr erhältlich.

science.ORF.at

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