Weiter keine Einigkeit bei Glyphosat

Vergangene Woche hat sich die EU-Kommission für eine vorläufige Verlängerung der Zulassung des umstrittenen Unkrautmittels Glyphosat ausgesprochen. Bei den heutigen Beratungen auf EU-Ebene in Brüssel hat es dafür keine Mehrheit gegeben.

Aus Ratskreisen hieß es zu Mittag, dass die benötigte qualifizierte Mehrheit (55 Prozent der Mitgliedsstaaten, die mindestens 65 Prozent der EU-Bevölkerung repräsentieren) erneut nicht zustande kam.

Neben Österreich enthielten sich Deutschland, Frankreich, Italien, Griechenland, Portugal und Luxemburg. Malta war das einzige Land, das gegen den Kommissionsvorschlag votierte.

Berufungsausschuss am Zug

Es wird nun ein Berufungsausschuss angerufen, das Verfahren liegt also weiter in der Hand der EU. In dem geplanten Ausschuss dürfte die EU-Kommission laut EU-Regeln einen weiteren Versuch für einen Kompromiss starten. Sollte es dabei bleiben, dass die Mitgliedsländer keine gemeinsame Position finden, kann die Brüsseler Behörde die zeitlich befristete Weiterverwendung von Glyphosat selbst genehmigen.

Die EU-Kommission hatte zuletzt vorgeschlagen, Glyphosat zunächst für weitere eineinhalb Jahre zuzulassen, bis eine Bewertung der Europäischen Chemikalienagentur ECHA vorliegt. Die bisherige Frist für die Verwendung des Mittels läuft am 30. Juni aus.

science.ORF.at/Reuters

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