Spuren Alexanders in Pakistan entdeckt

Archäologen haben im Nordwesten Pakistans Überreste einer mehr als 2.000 Jahre alten indo-griechischen Stadt gefunden: Im Swat-Tal in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa wurden Münzen, Waffen und Töpferwaren zutage gefördert.

Basierend auf den Funden und historischen Referenzen gehe das italienisch-pakistanische Expertenteam nun davon aus, „dass Griechen hier als eine Gemeinschaft lebten“, so der pakistanische Archäologe Niaz Shah.

Der pakistanischen Zeitung „Dawn“ zufolge ist das in der Stätte Bazira gefundene Töpfergut aus der antiken Gegend Baktrien sowie aus dem Mittelmeerraum importiert worden.

Verschmelzung zweier Kulturen

Laut Shah sprechen eine angelegte Verteidigungsmauer und Waffenlager dafür, dass diese Griechen Teil der Armee Alexanders des Großen gewesen sein könnten. Später sei in der Stadt die griechische mit einer indischen Zivilisation verschmolzen, als die ersten buddhistischen Gemeinden in die Gegend zogen, sagt Shah.

Der makedonische König und Eroberer Alexander hatte im vierten Jahrhundert vor Christus sein Reich bis an den indischen Subkontinent ausgedehnt. Shah zufolge verstehen sich die Kalasha, eine Ethnie im pakistanischen Hindukuschgebiet, auch als Nachfahren der Soldaten Alexanders.

Die Ausgrabungsstätte im Swat-Tal sei aber die erste Entdeckung ihrer Art. „Es gab Spuren einer griechischen Zivilisation auf Alexanders Weg nach Indien“, so Shah - „aber das ist die erste geplante Stadt, die wir bislang kennen.“

science.ORF.at/APA/dpa

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