Stürme an Küstengebieten könnten häufiger werden
Vom Wind angetriebene Meeresströmungen wie der Kuroshio-Strom in Ostasien und der Agulhas-Strom vor Ostafrika in vergangenen Jahrzehnten haben sich parallel zur Erderwärmung stärker in Richtung Pol verlagert und seien stärker geworden, teilte das Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven mit.
Alfred-Wegener-Institut Bremerhaven
Damit transportieren sie mehr Wasser und damit auch mehr Wärme aus den Tropen in Richtung Pole, was Stürme in den betroffenen Regionen wahrscheinlicher mache. Sämtliche ausgewertete Klimadatensätze und weitere ozeanografische Beobachtungsdaten zeigten dasselbe Muster, so AWI-Klimaforscher Hu Yang, der die Untersuchung als Erstautor leitete.
Golfstrom nicht betroffen
Nicht betroffen ist der für Europa entscheidende Golfstrom. Er werde nicht allein durch Winde angetrieben, sondern auch durch die sogenannte thermohaline Zirkulation, betonten die Experten. Diese wird durch Unterschiede in der Temperatur- und Salzkonzentration des Meerwassers ausgelöst, das im Nordatlantik abkühlt und in tiefere Ozeanschichten absinkt.
Die Studie:
„Intensification and poleward shift of subtropical western boundary currents in a warming climate“, „Journal of Geophysical Research“, 27.6.2016
Für den Golfstrom sagen die Daten der Forscher vielmehr eine langfristige Abschwächung voraus. „Unseren Ergebnissen zufolge wird die Kraft dieses Förderbands langfristig abnehmen - und zwar in einer Größenordnung, die das Plus des zunehmenden Winds mehr als kompensiert“, erklärte Gerrit Lohmann vom AWI. Gäbe es den Einfluss der thermohalinen Zirkulation nicht, „würde auch der Golfstrom dem Muster der anderen Randströme folgen“.
science.ORF.at/APA/AFP