EU-Kommission verlängert Glyphosatzulassung

Die EU-Kommission hat heute die Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat in Europa um bis zu 18 Monate verlängert. Diese Entscheidung war erwartet worden, allerdings sind weder Umweltschützer noch Pestizidhersteller damit zufrieden.

Die Entscheidung ist quasi in letzter Minute gefallen. Morgen, am 30. Juni, wäre die Zulassung für Glyphosat in Europa definitiv ausgelaufen. Dem heutigen Beschluss zur vorläufigen Verlängerung der Zulassung ist ein Schlagabtausch zwischen Behörden, Umweltschutzorganisationen und Interessenvertretern vorangegangen. Auch die EU-Mitgliedstaaten konnten sich trotz mehrerer Anläufe nicht einigen.

Halbherzige Entscheidung?

Kern des Streits: Das weltweit am meisten genutzte Unkrautvernichtungsmittel steht unter Verdacht, Krebs zu erregen. Umweltschützer hätten sich daher gewünscht, dass es verboten wird. Interessensvertreter wollten hingegen, dass Glyphosat sofort für weitere 15 Jahre zugelassen wird. Die jetzige Entscheidung sei halbherzig.

Bis zum Ablauf der 18 Monaten soll nun die europäischen Chemikalienagentur endgültig klären, ob und wie schädlich der Stoff tatsächlich ist. In der Zwischenzeit können die europäischen Bauern ihr Unkraut weiterhin mit Glyphosat bekämpfen.

science.ORF.at

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