Forscher: Zika in drei Jahren vorbei

Die Zika-Epidemie in Lateinamerika könnte ihren Höhepunkt bereits überschritten haben. Laut einer neuen Studie britischer Forscher könnte sie innerhalb von drei Jahren vorbei sein.

Anhand von Rechenmodellen zur Ausbreitung von Zika kommen Wissenschaftler des Imperial College London zu dem Schluss, dass nach und nach ein so großer Prozentsatz der Bevölkerung immun gegen das Virus sein könnte, dass es sich kaum noch weiter verbreitet. Wer einmal mit dem Erreger infiziert war, gilt als immun.

„Wir erwarten, dass die gegenwärtige Epidemie in drei Jahren weitgehend überwunden ist“, bilanziert ein Forscherteam um Neil Ferguson im Fachmagazin „Science“.

Warum gerade in Lateinamerika?

Paradoxerweise könnte eine Bekämpfung des Hauptüberträgers, der Gelbfiebermücke Aedes aegypti, daher eher kontraproduktiv sein, da dies die Herdenimmunität - also die durch Impfung oder Infektion erworbene Immunität - verzögern könnte.

Das auf die Analyse solcher Epidemien spezialisierte Team hat aber auch keine schlüssige Erklärung für die Frage, warum der Ausbruch gerade in Lateinamerika so stark ist, in Asien dagegen nur marginal. Allein in Brasilien sollen sich Schätzungen zufolge etwa 1,5 Millionen Menschen infiziert haben. Inzwischen gilt es als erwiesen, dass Zika bei einer Infektion von Schwangeren zu schweren Schädelfehlbildungen (Mikroenzephalien) der Kinder führen und weitere neurologische Schäden auslösen kann.

Aus Sicht der Forschung gilt eine Zika-Impfung als bester Weg, um die Menschen zu schützen. Forscher aus Brasilien und den USA wollen noch in diesem Jahr erste Impfstoff-Tests starten.

science.ORF.at/dpa

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