Korrekte Prognose trotz Chaos

Chaos bei der Donnerstags-Etappe der Tour de France: Erst musste die Auffahrt auf den Mont Ventoux verkürzt werden, dann kollidierten die wichtigsten Fahrer mit einem Motorrad. Der Prognose eines US-Physikers hat das erstaunlich wenig geschadet.

John Eric Goff vom Lynchburg College hatte schon vor Beginn der Etappe vorhergesagt, wie lange sie dauern würde. Und zwar einzig aufgrund physikalischer Daten wie Streckenlänge, Steigung und Kräfte sowie mathematischer Gleichungen. Sein Tipp: vier Stunden, 37 Minuten und 31 Sekunden.

Tatsächlich brauchte der Etappensieger Thomas de Gendt nur fünf Minuten und 40 Sekunden kürzer. Ein Genauigkeitsfehler von knapp zwei Prozent. Ähnliches gilt für die prognostizierte Auffahrtszeit auf den Mont Ventoux: Goff ging von rund 41 Minuten aus, de Gendt brauchte rund 42,5 Minuten.

Einfach hat es die heurige Auffahrt auf den prestigeträchtigen Mont Ventoux im Südosten Frankreichs weder dem Physiker noch den Radfahrern gemacht. Wegen heftiger Windböen auf dem Gipfel mussten die letzten sechs Kilometer gestrichen werden. Zuschauermassen knapp vor dem Ziel führten zum Sturz mehrerer Fahrer, darunter der Gesamtführende Christopher Froome.

All das sind Ereignisse, die in einem Radrennen passieren können, in der Vorhersage von John Eric Goff modellbedingt aber keinen Niederschlag finden.

Lukas Wieselberg, science.ORF.at

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