Die Stadt als Rohstoffquelle

Verwendete Rohstoffe müssen nicht für immer verloren gehen - ein europäisches Expertennetzwerk erforscht, wie man sie aus Deponien, Halden oder abgerissenen Gebäuden zurückgewinnen kann. Das könnte zudem die Abhängigkeit von Importen verringern.

Entscheidend ist für die TU-Forscher, Informationen über die sogenannten anthropogenen Rohstoffquellen zu sammeln, damit sie in Zukunft wirtschaftlich bewertet und vorausschauend beurteilt werden können. „Für die natürlichen Rohstoffvorkommen gibt es ein gut etabliertes Berichtswesen“, so Ulrich Kral vom Institut für Wassergüte, Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft.

Notwendige Richtlinien

Ob und wie man anthropogene Ressourcen auf ähnliche Weise klassifizieren und bewerten kann, sei bisher noch nicht geklärt. Es bräuchte Richtlinien, um beurteilen zu können, ob es ökologisch und wirtschaftlich sinnvoller sei, Primärrohstoffe abzubauen, oder Sekundärrohstoffe aus nicht mehr benötigten Produkten und Gütern zurückzugewinnen.

Rohstoffkarte von Wien

Fritz Kleemann/TU Wien

Rohstoffkarte von Wien

Das Institut für Wassergüte, Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft der TU Wien hat das vierjährige Forschungsprojekt „Mining the European Anthroposphere“ initiiert. Insgesamt arbeiten Forschungsteams aus über 20 europäischen Staaten an dem Projekt. Das Hauptaugenmerk liegt auf Fallstudien zu Gebäude- und Mülldeponie-Rohstoffen sowie festen Rückständen aus der Müllverbrennung. Wenn Häuser abgerissen werden, kann man laut den Wissenschaftlern Gestein und Schutt für neue Gebäude nutzen, aber auch Bauholz, Metall oder Fensterglas lassen sich wiederverwerten.

science.ORF.at/APA

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