Schlafstörungen erhöhen Schlaganfallrisiko

Eine aktuelle Übersichtsstudie zeigt, dass Störungen wie Schlaflosigkeit, zu viel Schlaf und Atemaussetzer das Schlaganfallrisiko erhöhen. Auch die Erholung nach Schlaganfällen werde dadurch behindert.

„Obwohl Schlafstörungen nach einem Schlaganfall häufig vorkommen, werden nur sehr wenige Schlaganfallpatienten auf diese getestet“, sagt der Neurologe Dirk Hermann von der Universitätsklinik Essen. „Die Ergebnisse unserer Übersichtsstudie zeigen, dass sich dies ändern sollte.“ So könne bei Schlafstörungen eher ein weiterer Schlaganfall folgen. Nach Schlaganfällen brauche das Gehirn zudem ausreichend Schlaf, um Nervenzellkontakte neu auszubilden. Die Neurologen fordern vor allem, Schlafstörungen zu ergründen und zu behandeln.

Häufige Begleiterscheinung

Um Schlafaussetzer zu vermeiden, raten die Forscher zu speziellen Atemmasken, die einen Kollaps der Atemwege verhindern. Dadurch würden Atemaussetzer vermieden. Medikamentös könnten bei Schlafstörungen niedrigdosierte Antidepressiva helfen. Hier seien aber Fachärzte gefragt. Zu viele Tabletten seien insgesamt schädlich. Eine unkontrollierte Einnahme von Schlafmitteln könne abhängig machen, warnt Hermann.

Nützlich für gesunden Schlaf sind auch der Verzicht auf Koffein, Alkohol, schweres Essen und exzessiven Sport am Abend. Schlafprobleme in der Nacht sollten auch nicht durch einen Mittagsschlaf ausgeglichen werden. Lesen sollte im Bett auch nur, wer leicht einschläft. Schlafprobleme sind weit verbreitet. Bei Schlaganfallpatienten kommen sie besonders häufig vor.

science.ORF.at/APA/dpa

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