Politiker sollten dem Gegner schmeicheln

Es ist gängige politische Praxis, auf die Schwächen des Gegners hinzuweisen und sich negativ über ihn zu äußern. Dabei könnte sich eine gegenteilige Strategie positiv auf das Wählerverhalten auswirken. Eine Studie zeigt: Mit Schmeicheleien kann man besser punkten.

Die italienische Sozialpsychologin Nicoletta Cavazza von der Universität Modena stellte in der Studie fest: Je intensiver Politiker ihren Gegnern schmeicheln und auf eine positive Kampagne setzten, desto mehr Stimmen könnten sie bei ihrer Wählerschaft generieren. Es mache sie vertrauenswürdiger, so das Ergebnis.

Im Zuge der Studie wurden 92 italienischen Studenten Passagen einer Rede eines fiktionalen Politikers vorgelegt. Das Thema der Rede war „Junge Menschen und Politik“. Im Experiment wurde teilweise auch eine positive Stellungnahme über einen politischen Gegner in die Rede eingefügt.

Eine solche schmeichelnde Äußerung wirkte sich insofern auf das Wahlverhalten aus, als dass die teilnehmenden Studenten eher dazu geneigt waren, diesen Redner zu wählen. Im nächsten Schritt möchte Cavazza untersuchen, ob auch direkt an das Publikum gerichtete Schmeicheleien positive Auswirkungen haben.

science.ORF.at/APA

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