Gesichter aus DNA konstruierbar

Beklemmend sind die Aussichten, welche die US-Künstlerin Heather Dewy-Hagborg bei den Alpbacher Gesundheitsgesprächen dargestellt hat: Menschen sind mit ihren DNA-Spuren überall auffindbar und ihre Gesichter reproduzierbar.

Heather Dewy-Hagborg durchstreifte New York City auf der Suche nach DNA-Material. Ein weggeworfener Kaugummi, Speichelreste an einem Papp-Kaffetrinkbecher etc. Durch Integration der modernsten Erkenntnisse der Genforschung kam sie dazu, Porträtmasken aus dem 3-D-Printer mit den Charakteristika aus dem Genom zu produzieren. Das ging so weit, dass sie das auch für die zu 35 Jahren Haft verurteilten US-Whistleblowerin Chelsea Manning tat, die ja im Gefängnis „unsichtbar“ gehalten wird.

DNA gegen DNA

Das Beunruhigende: „Mit ‚Snapshot Prediction Results‘ gibt es ein Unternehmen, das Gesichtsrekonstruktionen bereits für Polizeibehörden durchführt“, berichtete die Künstlerin beim Europäischen Forum Alpbach. Und die liefen alle in Richtung Klassifikation und Typisierung nach Aussehen, Rasse, Geschlecht.

Die Antwort der engagierten Kritikerin dieser Aktivitäten: Sie entwickelte zwei Kits, mit denen man die ständige Verfolgbarkeit via DNA beenden könnte. Ein Spray für harte Oberflächen zum Beseitigen von Spuren und der zweite mit DNA zur Vernebelungstaktik.

science.ORF.at/APA

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