Waldelefanten: Fataler Schwund im Dschungel

Die Population der Waldelefanten in zentralafrikanischen Ländern ist in den letzten Jahren rapide geschrumpft. Auch die Zukunftsaussichten sind trübe: Sollte der Bestand wieder das Niveau von 2002 erreichen, würde selbst unter idealen Voraussetzungen fast ein Jahrhundert vergehen.

Laut der erstmals durchgeführten Untersuchung hat sich die Zahl der Waldelefanten in Gabun, Kamerun, der Zentralafrikanischen Republik, der Demokratischen Republik Kongo und der Republik Kongo zwischen 2002 und 2013 durch Wilderei um 65 Prozent dezimiert.

Schätzungen zufolge habe es einmal zwischen einer und zwei Millionen Afrikanische Waldelefanten gegeben, sagt Co-Autor George Wittemyer von der Colorado State University. 1993 seien es vermutlich noch 500.000, 2013 nur noch etwa 100.000 gewesen.

Vermehrung zu langsam

Sendungshinweis

„Elefanten. Beliebte Dickhäuter vor der Ausrottung“ - Von Tag zu Tag, 2.9.2016, 14.05 Uhr.

Die Geburtenrate bei Waldelefanten sei so niedrig, dass sie die Zahl der durch Wilderer getöteten Tiere nicht auffangen könne, so Wittemyer. Laut der Studie erreicht eine Elefantenkuh erst mit 20 Jahren ihre Gebärreife, danach bringe sie nur alle fünf bis sechs Jahre Nachwuchs zu Welt - dies sei deutlich langsamer als bei den größeren und bekannteren Artgenossen, den Afrikanischen Steppenelefanten.

Selbst ohne Wilderer würde es deshalb „mindestens 90 Jahre“ dauern, bis sich die Population der Waldelefanten wieder erholt habe. Die bisherigen Annahmen zur Geburtenrate seien viel zu hoch, bemängelten die Forscher und forderten, die neuen Erkenntnisse bei künftigen Verhandlungen über Handelsgrenzen für Elfenbein von Afrikanischen Waldelefanten zu berücksichtigen.

Die Natur- und Umweltschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) stuft die Tiere als stark gefährdet ein. Ihre Zahl geht außer durch Wilderer auch durch das Schrumpfen ihres Lebensraumes zurück.

science.ORF.at/APA/AFP

Mehr zu diesem Thema: