Besuch beim gefährlichsten Asteroiden

Der Asteroid Bennu könnte der Erde eines Tages gefährlich nahe kommen: Die US-Raumfahrtbehörde NASA will den 500 Meter großen Himmelskörper nun genauer untersuchen - eine Weltraumsonde ist startbereit.

Am 9. September wird sich die Sonde „Osiris Rex“ an Bord einer „Atlas“-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral aus in Richtung Bennu aufmachen. 2018 soll die Sonde den Asteroiden erreichen, 2020 soll sie sich ihm soweit nähern, dass sie eine Probe von mindestens 60 und bis zu 2.000 Gramm aufsaugen kann. 2023 soll eine Kapsel mit der Probe zur Erde zurückkehren. Laut NASA handelt es sich um einen der gefährlichsten der derzeit bekannten Asteroiden.

Distanz: 650 Mio. Kilometer

„Diese Mission ist ein Beispiel für das Bestreben unserer Nation, unser Sonnensystem und alles darüber hinaus kühn zu untersuchen, um das Universum und unseren Platz darin besser zu verstehen“, sagte NASA-Manager Geoff Yoder. Auf dem Weg zu Bennu wird „Osiris-Rex“ mehr als 650 Millionen Kilometer zurücklegen.

Raumsonde "Osiris Rex" in der Montagehalle

Lockheed Martin Corporation

„Osiris Rex“ nach Fertigstellung der Montage

Die rund eine Milliarde Dollar teure Mission ist der erste Versuch der NASA, eine Probe von einem Asteroiden zur Erde zu bringen. Bereits 2005 war die japanische Raumsonde „Hayabusa“ auf einem solchen Himmelskörper gelandet und hatte 2010 die ersten je gesammelten Bodenproben eines Asteroiden zur Erde gebracht. Die europäische Raumfahrtagentur ESA hatte 2014 mit der Raumsonde „Rosetta“ das Minilabor „Philae“ auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko abgesetzt, der Kontakt ist jedoch abgebrochen.

Kosmische Beweisstücke

„Wir fliegen zu Bennu, weil wir wissen wollen, was der Asteroid während seiner Entstehung erlebt hat“, erläuterte Edward Beshore von der NASA. „Die Erfahrungen von Bennu werden uns mehr über unser Sonnensystem und dessen Entstehung beibringen. Wie Polizisten in einer Krimiserie werden wir jedes Beweisstück untersuchen.“

„Osiris-Rex“ (die Abkürzung steht für: „Origins, Spectral Interpretation, Resource Identification, Security-Regolith Explorer“) ist etwa sechs Meter lang und wiegt rund 2.100 Kilogramm. Bevor die vom US-Unternehmen Lockheed Martin gebaute Sonde mit einer Art Roboter-Arm die Probe aufsaugen soll, wird sie den Asteroiden - so der Plan - ausgiebig mit ihren fünf wissenschaftlichen Instrumenten und Kameras untersuchen. „Das Team hat ein großartiges Raumschiff gebaut“, sagte NASA-Manager Dante Lauretta. "Wir sind gut ausgestattet, um Bennu zu untersuchen

science.ORF.at/dpa

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