Hollywood weiterhin weiß und männlich

Hollywood ist weiß und männlich: Trotz Kritik an mangelnder Vielfalt herrscht in den Filmstudios weiter Ungleichheit. Eine Untersuchung der jährlich hundert größten Kinoerfolge von 2007 bis 2015 zeigt: Bei der Diversität hat sich wenig bewegt.

Die Studie nahm 35.000 Rollenbesetzungen unter die Lupe und fragte dabei nach der Präsenz von Frauen, Angehörigen verschiedener Ethnien, Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgender (LGBT) sowie Behinderten in den hundert Top-Filmen. Das Ergebnis ist aus Sicht der Autoren ernüchternd: Nur ein Drittel der Rollen wird von Frauen besetzt, rund ein Viertel der Schauspieler entstammt ethnischen Minderheiten, aus der Gruppe der LGBT kommen weniger als ein Prozent.

Keinerlei Änderung

Zwischen 2007 und 2015 habe es in Hollywood keinerlei Änderung bei Rollenbesetzungen mit Schauspielern gegeben, die ethnischen Minderheiten angehören, heißt es in der Studie. Hollywood steht deshalb stark unter Druck. Nachdem die Akademie für die diesjährigen Oscars zum zweiten Mal in Folge ausschließlich Schauspieler mit weißer Hautfarbe für die vier Schauspielkategorien nominiert hatte, hagelte es Boykottaufrufe und wütende Kommentaren in sozialen Netzwerken unter dem Hashtag #OscarsSoWhite.

Stacy Smith, Gründerin der Initiative #OscarsSoWhite, sagte zur Studie: Diese weise Hollywood als „ein Epizentrum kultureller Ungleichheiten“ aus. Die Oscar-Akademie in Hollywood hatte Ende Juni auf die Kritik an der mangelnden Vielfalt in ihren Reihen bereits reagiert: Sie lud 683 Persönlichkeiten als Neumitglieder ein - 46 Prozent Frauen und 41 Prozent Angehörige ethnischer Minderheiten - ein neuer Rekord. Die Mitglieder der prestigeträchtigen Organisation entscheiden jedes Jahr, wer mit den weltweit begehrtesten Filmpreisen geehrt wird.

science.ORF.at/APA/AFP

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