2015 über 100.000 Tote durch Smog in Südostasien

Waldbrände haben in Südostasien 2015 zu einer wochenlangen Smogkrise geführt: Nach neuen Schätzungen kamen dadurch mehr als 100.000 Menschen ums Leben.

Auf der Basis komplexer mathematischer Modelle kamen Forscher der Universitäten von Harvard und Columbia zu dem Schluss, dass allein in Indonesien mehr als 90.000 Menschen an den Folgen der schlechten Luft starben. Mehrere tausend weitere Todesopfer gab es demnach im benachbarten Singapur und Malaysia.

„Wenn sich nichts ändert, wird dieser Killerdunst weiterhin Jahr für Jahr schreckliche Verluste anrichten“, warnte Yuyun Indradi von der Umweltschutzorganisation Greenpeace. Es wäre ein „Verbrechen“, jetzt nicht sofort gegen die Verursacher des Smogs vorzugehen.

Die indonesischen Behörden hatten die Zahl der Todesopfer durch die Smogkatastrophe im vergangenen Jahr bisher mit lediglich 19 angegeben. Ein Sprecher des indonesischen Umweltministeriums wollte zunächst keine Stellungnahme zu der wissenschaftlichen Studie abgeben.

In Indonesien kommt es wegen illegaler Brandrodungen durch Plantagenbesitzer alljährlich während der Trockenzeit zu Waldbränden. Im vergangenen Jahr wurden sie durch das Wetterphänomen El Nino noch verstärkt, wochenlang litten große Regionen unter dichtem Smog. Zahlreiche Menschen erkrankten, der Smog führte zu diplomatischen Verstimmungen.

science.ORF.at/AFP

Mehr zu dem Thema: