Speisen mitnehmen: Tafelbox zieht erste Bilanz

Übrig gebliebene Speisen wegzuwerfen gehört in der Gastronomie zum Alltag. Sich Reste einpacken zu lassen ist vielen Menschen aber noch immer peinlich. Die Tafelbox möchte das ändern - erste Schritte sind gelungen, es bleibt aber viel Luft nach oben.

Eine edle, und dennoch kompostierbare Box statt Alufolie - das bietet das Projekt Tafelbox, das vom Verein „Wiener Tafel“ vor einem halben Jahr gestartet wurde. Die „Wiener Tafel“ gibt Lebensmittel an Sozialeinrichtungen und damit an Menschen in Armut weiter.

Ö1-Sendungshinweis

Über die Tafelbox berichtet auch „Wissen Aktuell“ am 6. 10. 2016 um 13.55 Uhr.

„Bisher haben wir Starterpakete an 700 Gastronomiebetriebe in ganz Österreich verschickt“, sagt Geschäftsführerin Alexandra Gruber. Mittlerweile kommen Nachbestellungen, und auch neue Interessenten melden sich, dennoch räumt sie ein: „Da gibt es auf jeden Fall noch Luft nach oben.“ Denn derzeit bieten nur knapp 0,6 Prozent der Gasthäuser und Restaurants ihren Gästen die Tafelbox zur Mitnahme von Speisen an.

Eine Tafelbox

Elke Ziegler, science.ORF.at

40 Tonnen Lebensmittel in Boxen

ORF-Schwerpunkt:

Unter dem Titel „Mutter Erde fragt nach“ widmen sich zahlreiche Radio- und TV-Sendungen sowie Online-Beiträge der Frage, was seit dem ersten Schwerpunkt zu Lebensmittelverschwendung im März 2016 passiert ist.

Mehr Interesse gibt es von Catering-Unternehmen, die im Lauf der letzten zwei Jahre bereits 70.000 Tafelboxen eingesetzt haben, um Reste von Buffets nicht wegwerfen zu müssen. Stattdessen können sie in die Boxen gepackt und mit nach Hause genommen werden. 500 bis 600 Gramm Lebensmittel werden pro Box mitgenommen, so Alexandra Gruber. „Das klingt nicht nach viel, wenn man es aber auf die 70.000 Boxen hochrechnet, kommt man in den zwei Jahren auf rund 40 Tonnen, die wir dadurch schon gerettet haben.“ Zum Vergleich: Das sind rund sechs bis oben hin vollgefüllte Müllfahrzeuge mit Lebensmitteln.

50 Cent kostet eine Tafelbox, wobei meist die Unternehmen bezahlen und dem Buffetkunden bzw. Gast im Lokal nichts verrechnet wird. 30 Cent wird für die Produktion der Box aus polymerisierter Milchsäure ausgegeben, 20 Cent gehen als Spende an die Wiener Tafel.

Elke Ziegler, science.ORF.at

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