Naturschützer weitgehend zufrieden

Der Elfenbeinhandel bleibt verboten, Schuppentiere unterliegen künftig dem höchsten Schutz: Fast zwei Wochen lang verhandelten 183 Länder über den Schutz von bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Naturschützer sind mit den Ergebnissen weitgehend zufrieden.

„Angesichts der Bedrohung für weite Teile der Tier- und Pflanzenwelt durch Wilderei und nicht nachhaltigen Handel mussten Regierungen mutige Maßnahmen einleiten - und sie taten es“, sagt Theressa Frantz vom WWF (World Wide Fund For Nature).

Zu den wichtigsten Ergebnissen der 17. Welt-Artenschutzkonferenz, die am Mittwoch endete, gehören: Der internationale Handel mit Elfenbein bleibt verboten, Schuppentiere werden besser geschützt und für Tropenhölzer gibt es künftig strengere Handelsbestimmungen. „Die Artenschutzkonferenz hat sich als außerordentlich handlungsfähig erwiesen“, so die deutsche Bundesumweltministerin Barbara Hendricks. „Die Weltgemeinschaft steht zusammen im Kampf gegen das Artensterben.“

Elfenbeinhandel bleibt verboten

Cites-Generalsekretär John Scanlon beschrieb die Konferenz als weichenstellend und sprach von einer „Trendwende“ hin zum Schutz der am meisten gefährdeten Arten. Mehr als 2.500 Vertreter der 183 Mitgliedsländer des Washingtoner Artenschutzabkommens (Cites) verhandelten fast zwei Wochen lang im südafrikanischen Johannesburg.

Anträge einiger südafrikanischer Länder, die den internationalen Handel mit Elfenbein künftig erleichtern könnten, wurden abgelehnt. Im Rahmen von Cites wurde dieser 1989 verboten. Auch in Deutschland sind Schmuggler aktiv: Im September wurden bei einem Doppelfund in Rheinland-Pfalz und Potsdam 1,2 Tonnen unter anderem zu Schmuckdosen und Salatbesteck verarbeitetes Elfenbein sichergestellt.

Für den Handel mit Tropenhölzern gelten künftig strengere Bestimmungen. Zu den Hauptabsatzmärkten zählen neben China auch die USA und die EU. Naturschützer begrüßten die Entscheidung - auch im Sinne der Artenvielfalt der tropischen Wälder insgesamt.

Löwe als Verlierer

Verboten wurde der kommerzielle Handel mit Knochen und anderen Skelett-Teilen von Löwen aus freier Natur. Artenschützer kritisierten jedoch, dass die Ausfuhr von Produkten gezüchteter Tiere erlaubt bleibt. „Um den boomenden Handel zu beenden, hätte es konsequentere Schutzmaßnahmen gebraucht“, sagt Daniela Freyer von Pro Wildlife. Der Ausbeutung von Löwen in afrikanischen Zucht- und Jagdfarmen sei kein Riegel vorgeschoben worden. „Ausgerechnet der König der Tiere ist der Verlierer dieser Konferenz.“

Der Handel mit Löwenknochen stieg demnach in den vergangenen Jahren enorm, weil sie als Ersatz für Tigerknochen in der sogenannten Traditionellen Medizin eingesetzt werden.

Alle beschlossenen Änderungen treten 90 Tage nach Ende der Konferenz in Kraft. So lange haben betroffene Mitgliedsstaaten die Möglichkeit einen so genannten Vorbehalt gegen Entscheidungen einzuräumen. Die nächste Welt-Artenschutzkonferenz soll 2019 in Sri Lanka stattfinden.

science.ORF.at/APA/dpa

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