Neues Zentrum für Quantenforschung

Ein neues Zentrum soll die Quantenforschung in Österreich weiter stärken: Das Erwin Schrödinger Center for Quantum Science and Technology (ESQ) erhält von 2016 bis 2020 eine Mio. Euro pro Jahr, wie das Wissenschaftsministerium mitteilte.

„Quantenforschung ist die Basis vielversprechender Zukunftstechnologien und Österreichs Wissenschaftseinrichtungen sind in diesem Feld schon jetzt international führend“, erklärte Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) in einem Statement. Mit dem ESQ solle das vorhandene Know-how weiter gebündelt und gestärkt werden.

Seitens des Ressorts verweist man auf die hohen Publikations- und Zitationszahlen in renommierten Fachjournalen der in Österreich in der Quantenforschung tätigen 26 Forschungsgruppen, die primär in Wien und Innsbruck angesiedelt sind. Entsprechend zahlreich sind auch die Auszeichnungen für die Quantenforscher: Diese haben bisher insgesamt 19 Start- und Wittgensteinpreise sowie 18 Förderpreise des Europäischen Forschungsrats (ERC) erhalten.

„Mit dem ESQ wollen wird diese existierenden Stärken aufrechterhalten und ausbauen“, erklärte der Sprecher des Zentrums, Markus Arndt, Professor für Quantenphysik an der Uni Wien, gegenüber der APA. Getragen wird das ESQ von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Kooperation mit den Universitäten Wien und Innsbruck sowie der Technischen Universität (TU) Wien.

Positionierung nach außen

Geplant ist, die Hälfte der jährlich zur Verfügung stehenden eine Mio. Euro für die Anstellung von Postdocs aufzuwenden. Bei der EU wurde dafür ein entsprechendes Co-Fund-Programm eingereicht, womit die Mittel bei Genehmigung verdoppelt würden. So sollen in den fünf Jahren Laufzeit 24 Postdocs für zwei Jahre aus dem Ausland an heimische Quantenforschungseinrichtungen geholt werden. Auch vielversprechende österreichische Physiker, die bisher im Ausland tätig waren, könnten damit eine Möglichkeit zur Rückkehr erhalten.

Die anderen 500.000 Euro sollen für innovative Einzelprojekte von Wissenschaftlern zur Verfügung stehen. Etwa fünf bis zehn kleinere Projekte könnten damit pro Jahr gefördert werden. Laut Arndt wird derzeit noch diskutiert, wie die Mittel vergeben werden.

Das „Erwin Schrödinger Center“ soll auch die Positionierung der österreichischen Quantenforschung nach außen verbessern, „um europäische Chancen besser wahrnehmen zu können und in EU Förderprogrammen mit einer Stimme aufzutreten“, wie es seitens des Ministeriums heißt. ÖAW-Präsident und Quantenphysiker Anton Zeilinger zeigte sich auf Anfrage der APA erfreut darüber, mit dem ESQ dazu beitragen zu können, „dass die heimische Quantenforschung als gemeinsames Stärkefeld international wahrgenommen wird“.

science.ORF.at/APA

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