Kernfusionsreaktor viel teurer als erwartet

Der Bau des internationalen Forschungsreaktors Iter im südfranzösischen Cadarache wird nach einem Bericht des deutschen Forschungsministeriums gut fünf Milliarden Euro teurer als erwartet.

Der bisher beschlossene Maximalbeitrag der Europäischen Union (EU) von 6,6 Milliarden Euro würde mit der Kostensteigerung nahezu verdoppelt, die Gesamtkosten dürften die 20-Milliarden-Euro-Marke überschreiten, schrieb die „Süddeutsche Zeitung“

Sollte dies nicht der Fall sein, geriete das Forschungsprojekt in Gefahr, denn die EU sei mit einem Kostenanteil von rund 45 Prozent wichtigster Träger des Vorhabens, berichtete das Blatt.

Seit zehn Jahren Baustelle

Auch die USA wollten bis 2018 ihre neunprozentige Beteiligung überdenken. Das Ministerium in Berlin will nun „erst einmal abwarten, wie die EU mit dem Problem umgeht“, und dann die Lage bewerten.

An dem Experimentalreaktor wird seit 2007 gebaut. Physiker wollen damit die Kernfusion beherrschbar und als Energiequelle nutzbar machen. Im Vorjahr wurde bereits eine neue Führungsstruktur für Iter geschaffen. Mit dem Beginn der eigentlichen Fusionsexperimente wird erst für 2035 gerechnet.

science.ORF.at/APA/dpa

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