Forscher fordern Hilfe für arme Länder

Selbst wenn der Klimawandel mit zwei Grad Erwärmung im Rahmen bleibt, leiden vor allem jene ärmeren Länder, die am wenigsten daran schuld sind. Die Hauptverursacher sagen zwar Unterstützung zu - wie sie aussehen soll, ist unklar. Forscher fordern nun konkrete Hilfe.

„Zum Beispiel auf Inselstaaten wie Kiribati und Fidschi haben die Menschen schon heute große Probleme und verlangen Kompensationszahlungen für die Schäden durch den Klimawandel“, erklärt Reinhard Mechler vom Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien.

Geld allein hilft nicht

Durch den Meeresspiegelanstieg und häufigere Extremereignisse sind sie etwa vermehrt Überflutungen und Wirbelstürmen ausgeliefert. Die Länder, die am meisten Treibhausgase verursachen, gestehen zwar Probleme ein, sind aber nicht zu Kompensationszahlungen bereit. Einerseits wären riesige Summen fällig, andererseits lösen sie die Probleme nicht wirklich.

Viel größer sei die Bereitschaft, die Anpassung an die nicht vermeidbaren Folgen des Klimawandels zu stärken. Mit seinem Kollegen Thomas Schinko hat Mechler nun Vorschläge erarbeitet, wie die Risiken ermittelt und die Verantwortlichkeit der großen Verursacher berücksichtigt werden könnte.

Dazu schlagen sie zwei Maßnahmenbündel vor: Einerseits „kurative Maßnahmen“, wie zum Beispiel einen ausreichend dimensionierten, international finanzierten Hochwasserschutz in bedrohten Küstengebieten, aber auch Hilfe bei Migration aus besonders gefährdeten Gebieten.

Zweitens Unterstützung bei „transformativen Maßnahmen“, wenn etwa die Menschen in den betroffenen Regionen von der Landwirtschaft in den Dienstleistungssektor wechseln wollen. Außerdem fordern sie eine von den Industrienationen finanzierte Versicherung, die Klimaschäden in ärmeren Ländern kompensiert und Anpassungsmaßnahmen finanziert.

science.ORF.at/APA

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