Shakespeare bekommt Koautor

William Shakespeare (1564-1616) hatte Forschern zufolge mehr Hilfe als bisher angenommen. Bei 17 von 44 Werken soll er Unterstützung von anderen Schriftstellern erhalten haben. Einer davon, Christopher Marlowe (1564-1593), wird nun auch offiziell zum Koautor.

In einer neuen, kritischen Ausgabe des dreiteiligen Dramas „Henry VI.“ werden Shakespeare und Marlowe als Autoren genannt. Laut Oxford University Press soll der Band mit „Henry VI.“ der Reihe „The New Oxford Shakespeare“ noch im Oktober veröffentlicht werden.

Automatisierte Textanalyse

Die Wissenschaftler haben die Beteiligung Marlowes an „Henry VI.“ mithilfe von computerbasierten Textanalysen nachweisen können. „Wir haben gezählt, wie oft bestimmte Wörter und Phrasen in den Texten von Shakespeare und anderen Autoren der Zeit auftauchen. Diese Muster sind ziemlich unverkennbar“, so Gabriel Egan von der Montford University in Leicester.

Man wisse nicht, auf welche Art und Weise die beiden Dramatiker zusammengearbeitet hätten. Es könne auch sein, dass Marlowe die Stücke geschrieben und Shakespeare sie später übernommen und geändert habe. Man sehe aber, dass Shakespeare bei weitem kein isolierter Autor gewesen sei. Bereits seit dem 18. Jahrhundert wird vermutet, dass Christopher Marlowe (Doktor Faustus), an einigen von Shakespeares Werken beteiligt war.

science.ORF.at/APA/dpa

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