Zugvögel brachten Vogelgrippe nach Europa

Der in mehreren europäischen Ländern nachgewiesene Vogelgrippe-Erreger H5N8 ist vermutlich von Zugvögeln aus Russland nach Mitteleuropa getragen worden.

Er ähnelt jenen Viren, die im Sommer bei Wildvögeln in Zentralrussland, in Sibirien und der Mongolei nachgewiesen worden waren.

Weiterer Verlauf unklar

Der Vogelzug, bei dem Hunderttausende Vögel allwinterlich vor der Kälte im Osten und Norden Europas nach Westen fliehen, steht erst am Anfang. Ob mit der Westdrift von Zugvögeln in den kommenden Wochen mehr infizierte Wildvögel in Mittel- und Westeuropa gefunden werden, müsse abgewartet werden, meint Thomas Mettenleiter, Experte für Tiergesundheit und Präsident des deutschen Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI). Die Situation könne sich noch verschärfen. Es sei aber auch durchaus möglich, dass es wie bei der Vogelgrippe-Epidemie von 2006 Phasen gebe, in denen die Infektionsdynamik wieder abebbe.

Die FLI-Forscher gehen davon aus, dass die aktuelle epidemiologische Situation stark der Lage von 2006 ähnelt, als der Vogelgrippe-Erreger vom Typ H5N1 in Mitteleuropa grassierte. „Wir haben eine Epidemie im Wildvogelbereich. Der Erreger breitet sich in Wildvogelpopulationen aus und wir haben vereinzelte Einträge in Nutzgeflügelbestände“, zog Mettenleiter Parallelen. Es gibt aber einen großen Unterschied: Anders als für H5N1 vor zehn Jahren sind für H5N8 keine Übertragungen auf den Menschen bekannt.

science.ORF.at/dpa

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