Fliegenlarven putzen dreckige Vogelnester
Im Vogelnest wohnen nicht nur Vögel. Die geschützten Bedingungen und das reiche Nahrungsangebot im Nest locken mitunter Hunderte Arten kleiner wirbelloser Tiere an, vornehmlich Insekten. Zu den Mitbewohnern der Bienenfresser gehören etwa verschiedene Fliegen der Gattung „Fannia“: Ihre Larven ernähren sich vom Unrat ihrer Gastgeber.
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Die Studie
„Housekeeping by lodgers: the importance of bird nest fauna on offspring condition“, Journal of Ornithology, 11.8.2016.
Wissenschaftler um den Wiener Verhaltensforscher Herbert Hoi haben nun untersucht, ob dies den Vögeln eventuell einen Vorteil bringt. Von der Eiablage bis zum Flüggewerden der Jungvögel sammeln sich nämlich am Boden der Bruthöhlen beträchtliche Mengen an Futterresten, Kot und Hautschuppen. Dadurch können Gase entstehen, die für die Gesundheit der Jungen nicht gerade förderlich sind.
Besseres Wachstum in gepflegten Nestern
Die Vogelkundler gaben in manche Bienenfresser-Höhlen mehr Fliegenlarven, bei anderen nahmen sie welche heraus. Ein bzw. zwei Wochen nach dem Schlüpfen setzten sie die Jungvögel auf die Waage.
Wie die Forscher im „Journal of Ornithology“ schreiben, waren die Jungvögel in den Höhlen mit zusätzlichen Fliegenlarven tatsächlich größer und schwerer als in unveränderten Nestern. Dort, wo die Fannia-Larven entfernt wurden, waren sie hingegen deutlich kleiner und leichter. Fazit: Offensichtlich kann sich der Nachwuchs der etwas nachlässigen Bienenfresser erst dann gut entwickeln, wenn die Insektenlarven zur Tat schreiten - und für Sauberkeit sorgen.
science.ORF.at/APA