Oberhummer-Award für Aufklärer

Der kanadische Pseudowissenschafts-Aufklärer James Randi (88) erhält Donnerstagabend in Wien den ersten „Heinz Oberhummer Award für Wissenschaftskommunikation“ – benannt nach dem vor einem Jahr verstorbenen Physiker und Kabarettisten.

Die Auszeichnung ist mit 20.000 Euro dotiert und wird heute Abend im Stadtsaal in Wien verliehen. Gemeinsam mit Oberhummers ehemaliger Kabarettgruppe, den „Science Busters“, stellen die Universität Graz, die Technische Universität (TU) Wien, das ORF Fernsehen, der Radiosender FM4 und die Stadt Wien die Jury und finanzieren den Preis.

Entlarvte Uri Geller und Peter Popoff

James Randi arbeitet seit den 1950er-Jahren als Bühnenzauberer und erreichte mit TV-Shows unter dem Bühnennamen „The Amazing Randy“ und mit Entfesselungsnummern unter Wasser ein großes Publikum.

Ab den 1970er-Jahren bemühte er sich um die Abgrenzung seines Metiers von Menschen, die behaupteten paranormale Fähigkeiten zu besitzen, und wurde in der Folge zur „Gallionsfigur des Skeptizismus“, wie es in einer Aussendung heißt.

James Randi vor einem alten Plakat aus seiner Zeit als Magier

Associated Press

James Randi vor einem alten Plakat aus seiner Zeit als Magier

So war er etwa an der Entlarvung des Bühnenmagiers Uri Geller und des vermeintlichen Heilers Peter Popoff beteiligt. Ende der 1980er-Jahre wurde er vom Wissenschaftsmagazin „Nature“ zur Überprüfung von Jacques Benvenistes aufsehenerregendem Homöopathie-Experiment hinzugezogen.

Namensgeber Heinz Oberhummer

Sendungshinweise

Dem Thema widmet sich auch ein Beitrag in Ö1 Wissen aktuell: 24.11., 13:55 Uhr, und in „heute mittag“, ORF 2, 25.11., 13:15 Uhr.

Wie der Preisträger war auch Heinz Oberhummer als Mitglied der „Skeptiker - Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften“ (GWUP) aktiv und widmete sich schon während seiner Universitätskarriere der Popularisierung von Wissenschaft. So nahm er etwa Hollywood-Filme und TV-Serien unter die Lupe und analysierte, inwieweit die dort dargestellten Szenen physikalisch tatsächlich nachvollziehbar sind.

Nach seiner Pensionierung 2006 formierte Oberhummer mit dem Physiker-Kollegen Werner Gruber und dem Kabarettisten Martin Puntigam die „Science Busters“, deren Programme auf der Bühne, im TV und in Buchform erfolgreich waren. Oberhummer ist am 24. November 2015 gestorben, der nach ihm benannte Preis soll nun jährlich an nationale und internationale Wissenschaftskommunikatorinnen und -kommunikatoren verliehen werden.

science.ORF.at/APA

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