Europaweite Datenbank soll Fliegen sicherer machen

Eine einheitliche, europaweite Plattform für Daten und Analysen von Gefahrenstoffen in der Atmosphäre soll den Flugverkehr „noch krisensicherer“ machen. In Wien ist am Montag der Startschuss für ein entsprechendes EU-Projekt gefallen.

Geleitet wird es von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Auch die Austro Control, das Bundesheer, die Uni Salzburg und Firmen aus der Wirtschaft sind beteiligt.

Erinnerung an Eyjafjallajökull

Der weltweite Flugverkehr gehört zu den kritischsten Infrastrukturen des 21. Jahrhunderts, berichtete die ZAMG. Wie der Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull im Frühjahr 2010 gezeigt hat, können Unterbrechungen volkswirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe hervorrufen.

Es gebe immer noch signifikante Defizite bei der europaweiten Verfügbarkeit von Daten und Analysen im Fall von Katastrophen, bei denen gefährliche Materialien in die Atmosphäre gelangen, hieß es in einer Aussendung.

Waldbrände, Vulkane, nukleare Stoffe …

Das Ziel von EUNADICS-AV („European Natural Disaster Coordination and Information System for Aviation“) ist die Entwicklung und das Testen eines neuen Systems, durch das im Krisenfall alle Entscheidungsträger in Echtzeit Zugriff auf konsistente und kohärente Informationen erhalten.

Ein solches System könne die Stabilität des europäischen Flugverkehrs und seine Ausfallsicherheit deutlich erhöhen. Behandelt werden u.a. Vulkanausbrüche, nukleare Freisetzungen jedweden Ursprunges sowie Waldbrände.

Systemausfälle im Flugverkehr sollen so kurz und kleinräumig wie möglich gehalten sowie Kapazitätsengpässe durch abgestimmte Maßnahmen des Netzwerk-Managements nationaler Behörden und Fluglinien minimiert werden. Entsprechende Szenarien werden sowohl am Computer simuliert als auch in praktischen Übungen durchexerziert, berichtete die ZAMG, die das Projekt leitet und mit 21 Partnern aus zwölf Ländern umsetzt.

science.ORF.at/APA

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