Affen erkennen einander am Hintern
Die Studie
„Getting to the Bottom of Face Processing. Species-Specific Inversion Effects for Faces and Behinds in Humans and Chimpanzees“, PLOS ONE, 30.11.2016
Für Primaten hat die Hinterteilerkennung laut den Forschern um die Neuropsychologin Mariska Kret von der Universität Leiden gute Gründe: Die Rückansicht liefert den Affen wichtige Informationen über ihr Gegenüber. So zeigt der Po von Weibchen an, ob diese gerade fruchtbar sind. Dann nämlich schwillt ihre Analregion an und färbt sich rosa. Männchen müssen das schnell erkennen - aber auch wissen, zu wem der Hintern gehört, um Inzucht zu vermeiden.
Abkürzung im Gehirn
In der Studie sollten zuvor trainierte Affen auf einem Bildschirm Hinterteile wiedererkennen und das richtige antippen. Das dauerte länger, wenn ihnen die Bilder der Pos verkehrt herum präsentiert wurden.
Aus dieser Tatsache leiten Forscher ab, dass Affen normalerweise beim Erkennen von Hintern auf eine Art Abkürzung im Gehirn zurückgreifen können - genau wie auch Menschen beim Erkennen von Gesichtern. Die Abkürzung sorgt dafür, dass die für die Identifizierung bedeutsamen Körperteile besonders schnell erkannt werden. Das funktioniert aber nur, wenn sie nicht auf dem Kopf stehend gesehen werden. Bei anderen Objekten dauert das Erkennen zwar insgesamt länger, aber es ist egal, ob sie verkehrt herum gezeigt werden oder nicht.
science.ORF.at/APA/dpa