Indien: Großprojekte für erneuerbare Energie

Im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu wurden gleich zwei Großprojekte eröffnet, die auf erneuerbare Energie setzen. Eins verwandelt Kohlendioxid in Waschsoda. Und der größte Solarpark der Welt versorgt 150.000 Haushalte mit Strom.

In einer Chemiefabrik in der Hafenstadt Thoothukudi läuft das neue Projekt, das laut den Betreibern jährlich 60.000 Tonnen CO2-Emissionen binden könnte. Kern des Prozesses ist eine spezielle chemische Rezeptur, entwickelt von zwei jungen indischen Chemikern. Die Chemikalien binden an CO2-Moleküle, die aus einem Kohlekessel stammen. Heraus kommt Natriumcarbonat bzw. Soda, das beispielsweise für Reinigungsmittel oder in der Glasindustrie verwendet wird.

Wie die Betreiber gegenüber BBC erklärt haben, entstehen dabei so gut wie keine Emissionen. Die Umwandlung soll zudem effizienter und billiger als herkömmlichen Methoden sein. Man könnte damit fünf bis zehn Prozent der weltweit durch Kohle verursachten Emissionen auffangen - so die optimistischen Prognosen.

Leistungsstarker Solarpark

Unweit der Chemiefabrik findet sich der Solarpark Kamuthi, der im September 2016 seinen Betrieb aufnahm. Die Anlage erstreckt sich über eine Fläche von zehn Quadratkilometern. Heute ist Kamuthi der leistungsstärkste Solarpark der Welt. Er versorgt 150.000 Haushalte mit Strom.

Durch staatliche Förderung sind Solaranlagen in Indien heute deutlich günstiger. Projekte wie diese kann Indien dringend gebrauchen. Denn nach China und den USA ist der bevölkerungsreiche Staat heute der drittgrößte CO2-Verursacher weltweit.

science.ORF.at

Mehr zum Thema