Volksgruppe hat nur noch vier Mitglieder

Die Volksgruppe der Pacahuara im bolivianischen Amazonasgebiet ist nach Angaben eines Wissenschaftlers mehr denn je vom Aussterben bedroht: Am Silvestertag ist die fünftletzte Vertreterin gestorben.

Nach dem Tod der 57-jährigen Baji in ihrem Dorf Tujure im nordöstlichen Departamento Beni zähle die indigene Volksgruppe somit nur noch vier Menschen, teilte der Anthropologe Wigberto Rivero von der Universität San Andrés im Kurzbotschaftendienst Twitter mit.

Der bolivianischen Nachrichtenagentur ANF zufolge starb Baji an Magenkrebs. Die vier noch übrigen Stammesmitglieder gehören ihrer Familie an.

Früher zählten die Pacahuaras noch 40.000 Mitglieder. Die Volksgruppe lebt seit jeher von der Jagd, vom Fischfang und von der Landwirtschaft. Koloniale Unterdrückung, Migrationsbewegungen und Vermischung mit der Ethnie der Chácobo trugen zu ihrem allmählichen Niedergang bei.

In Bolivien leben heute noch 36 verschiedene indigene Völker. Von ihnen stellen die Quechua und Aymara die größten Gruppen - sie machen etwa die Hälfte der zehn Millionen Einwohner des südamerikanischen Landes aus.

science.ORF.at/AFP