Soziologe Zygmunt Bauman gestorben

Der polnisch-britische Philosoph und Soziologe Zygmunt Bauman ist tot. Entsprechende Medienberichte wurden vom Suhrkamp-Verlag bestätigt. Bauman starb demnach gestern im Alter von 91 Jahren im britischen Leeds.

Bauman, der als Wegbereiter der Postmoderne gilt, wurde 1925 in Polen geboren. Während des Zweiten Weltkriegs floh die jüdische Familie in die Sowjetunion.

Nach seiner Rückkehr nach Polen studierte Bauman Soziologie. Von 1964 an leitete er das soziologische Seminar an der Universität Warschau.

Professor in Leeds

Nach einer antisemitischen Kampagne in der kommunistischen Partei Polens verlor er im Jahr 1968 seinen Lehrstuhl in Warschau und lehrte zunächst in Israel. Kurz zuvor hatte er unter Protest seine Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei aufgegeben, der er seit Studentenzeiten angehörte.

Von 1971 bis zur Emeritierung 1991 lehrte Bauman als Professor an der Universität Leeds in England. Auch in Wien war Bauman häufig mit Vorträgen zu Gast. In seinen Studien befasste er sich unter anderem mit dem Holocaust. Er wurde unter anderem mit dem Theodor-W.-Adorno-Preis (1998) und dem Prinz-von-Asturien-Preis (2010) ausgezeichnet.

science.ORF.at/dpa

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