Lebende Rote Seedrachen beobachtet

Leuchtend rot tanzen sie im Seetang: Vor der Küste Westaustraliens ist es Forschern erstmals gelungen, Rote Seedrachen in ihrem Lebensraum zu filmen. Die rubinroten, an Seepferdchen erinnernden Meeresfische waren erst 2015 beschrieben worden, mit Hilfe toter Exemplare.

Die nun entdeckten Seedrachen (Phyllopteryx dewysea) tummelten sich in mehr als 50 Metern Tiefe in den Seetangwiesen des Recherche Archipels. Bewegt vom heftigen Wellengang wurden die 25 Zentimeter langen Tiere sogar beim Fressen beobachtet. Sie verfügen über einen Greifschwanz, mit dem sie sich vermutlich am Seetang festhalten, um nicht von starker Strömung fortgetrieben zu werden.

Toter Roter Seedrachen

Zoe Della Vedova

Die Studie

„First live records of the ruby seadragon“, Marine Biodiversity Records, 13.1.2017

Zwei nahe Verwandte sind in der Region bereits bekannt: Der Kleine und der Große Fetzenfisch. Ihre an Seetang erinnernden, blätterigen Fortsätze ermöglichen eine perfekte Tarnung. „Es war ein verblüffender Moment, als wir entdeckten, dass der Rote Seedrache keinerlei Fortsätze hat“, sagt Co-Autorin Josefin Stiller vom Scripps Institut für Ozeanographie.

Die beiden Verwandten können jedoch ihre Schwänze nicht zum Greifen nutzen, so dass die Forscher sich fragen, wie sich der Greifschwanz des Roten Seedrachens entwickelt hat. Zudem leben sie in seichteren Gewässern, so dass sie schon oft von Sporttauchern vor der Südküste Westaustraliens gesichtet wurden.

science.ORF.at/APA/dpa

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