Strenge Erziehung führt oft zu Schulversagen

Strenge Eltern bekommen oft nicht das, was sie gerne hätten: Ihre Kinder sind in der Schule oft schlechter als Gleichaltrige, wie eine neue US-Studie zeigt. Auch ihr Erfolg im Leben wird geschmälert.

Ein Team um Rochelle Hentges von der Universität Pittsburgh hat Daten von über 1.000 Teilnehmern einer US-Langzeitstudie („MADICS“) genutzt.

Darin wird der Einfluss sozialer Bedingungen auf die Entwicklung Heranwachsender vom 12. bis zum 21. Lebensjahr untersucht: etwa ob und wie die Heranwachsenden verbalen oder körperlichen Attacken ihrer Eltern ausgesetzt waren, wie sie mit Gleichaltrigen, kriminellem Verhalten und Sexualität umgehen, und welchen höchste Bildungsabschluss sie erreicht haben.

Mädchen früher sexuell aktiv, Buben eher kriminell

Die Forscher stellten fest, dass die Kinder, die in der 7. Klasse sehr streng und aggressiv erzogen wurden, zwei Jahre später Gleichaltrige und Freunde oft als wichtiger ansahen als etwa das Befolgen elterlicher Regeln. Dies wiederum führe zu einem riskanteren Verhalten in der 11. Klasse, schreiben die Wissenschaftler.

Während Mädchen früher sexuell aktiv würden, zeigten Buben einen größeren Hang zu Kriminalität als moderat erzogene Gleichaltrige. Dies wiederum beeinflusse den schulischen Gesamterfolg und führe zu höheren Abbruchraten in High School oder College.

Ein gewalttätiger Erziehungsstil löse Prozesse aus, die gegenwartsorientiertes Verhalten zu Lasten zukunftsorientierter Bildungsziele förderten, so Hentges. „Jugendliche, deren Bedürfnisse nicht durch ihre primären Bezugspersonen erfüllt werden, können Bestätigung bei Gleichaltrigen suchen.“

Das könne auf ungesunde Weise geschehen und zu gesteigerter Aggression, Kriminalität und frühem Sexualverhalten führen - auf Kosten von Langzeitzielen wie einem höheren Bildungsabschluss.

science.ORF.at/dpa

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