Frösche können im Dunkeln Farben sehen

Wenn es für Menschen stockdunkel ist, finden sich Frösche immer noch zurecht: Sogar Farben können sie im Dunkeln unterscheiden, wie Forscher der schwedischen Universität Lund herausgefunden haben.

„Die Nachtsicht von Fröschen und Kröten scheint der aller anderen Tiere überlegen zu sein“, heißt es in einer Mitteilung der Universität. Den Forschern zufolge ist das auf die besonderen Sehzellen der Tiere in der Netzhaut zurückzuführen. So verfügen sie - anders als etwa Menschen - über Stäbchen, die unterschiedlich empfindlich sind.

Die Studie

„Thresholds and noise limitations of colour vision in dim light“, Philosophical Transactions of the Royal Society B (13.2.2017).

Experimente im Dunkeln

Für eines ihrer Experimente setzten die Forscher Grasfrösche in einen dunklen Eimer, der zwei Öffnungen hatte. Auf einer brachten die Wissenschaftler einen blauen, auf der anderen einen grünen Filter an. Durch diese schien zunächst noch etwas Licht in den Eimer. „Wenn die Frösche im Dunkeln sind und Licht sehen, springen sie dorthin, um aus dem Eimer herauszukommen“, sagt Studienautorin Almut Kelber.

Als die Forscher nur noch ganz, ganz wenig Licht in den Eimer ließen, sprangen die Frösche verstärkt auf die grüne Abdeckung zu. „Es konnte also nur an der Farbe liegen“, erklärt Kelber. „Warum sie Grün bevorzugt haben, kann man sich lange fragen. Aber man könnte sich ja vorstellen, dass man, wenn man als Frosch im Dunkeln ist und in den Wald will, eher dorthin springt, wo es grün ist.“

Der Grasfrosch kann nach Überzeugung der Forscher immer noch Farben sehen, wenn es für uns Menschen schon völlig dunkel ist. Als die Forscher gar kein Licht mehr in den Eimer ließen, konnten aber selbst die Frösche nichts mehr erkennen. „Sehen ganz ohne Licht geht nicht“, sagt Kelber. „Aber die Frösche sehen noch Farbe mit so wenig Licht, dass es für unsere Augen dunkel ist.“

science.ORF.at/dpa

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